Sea-Eye erhält Unterstützung von Sea-Watch

Große Solidarität unter Bündnispartnern: Für die Entsendung ihres neuen Schiffs ins Mittelmeer erhält die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye mehr als eine halbe Million Euro Unterstützung von Sea-Watch.

Für die Entsendung ihres neuen Schiffs ins Mittelmeer hat die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye Unterstützung von Sea-Watch erhalten. Der Bündnisparter habe sich bereiterklärt, bei den Fertigstellungkosten der „Sea-Eye 4” und bei der langfristigen und nachhaltigen Stärkung der Strukturen mit 550.000 Euro unter die Arme zu greifen, erklärte Sea-Eye am Donnerstag in Regensburg. Der Umbau des neuen Rettungsschiffes war erst kürzlich abgeschlossen und die Sea-Eye 4 ins Mittelmeer entsandt worden.

Die durch die Corona-Pandemie verursachten Verzögerungen bei den Werftarbeiten hätten aber im Zusammenspiel mit höheren Sicherheitsanforderungen zu steigenden Kosten geführt, erklärte Sea-Eye. „Gerade in Krisenzeiten müssen wir zusammenhalten und zeigen, was praktische Solidarität wirklich bedeutet. Weil Europa Menschen weiterhin im Mittelmeer ertrinken lässt und zivile Rettungskräfte am Retten hindert, müssen wir dafür sorgen, alle Rettungskräfte im Mittelmeer zu mobilisieren”, betonte Sea-Watch in Berlin.

„Mit der Sea-Eye 4 startet ein weiteres Schiff der Solidarität in den Einsatz", sagte Marlene Lippmann von der Leitung Fundraising der Organisation. Durch die große Solidarität von Sea-Watch sei Sea-Eye wieder auf Kurs, erklärte Gordon Isler, Vorsitzender des Regensburger Rettungsvereins. „Nun arbeiten wir mit enormer Konzentration weiter daran, genügend Spenden für den ganzjährigen Rettungsbetrieb einzuwerben.“

Über Sea-Eye e.V.

Der Verein Sea-Eye e.V. wurde 2015 in Regensburg gegründet und rettet seitdem Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot. In den ersten Vereinsjahren betrieb der Verein die umgerüsteten Fischkutter Sea-Eye und Seefuchs und brachte 2018 die Alan Kurdi unter deutscher Flagge in den Einsatz. Im Herbst 2020 kaufte der Verein die Sea-Eye 4 und rüstete sie zum bisher größten Rettungsschiff des Vereins um. Das Schiff soll ab Mai 2021 in den Einsatz gehen. Insgesamt beteiligten sich in den vergangenen fünf Jahren über 1.000 ehrenamtliche Crewmitglieder an der Rettung von 15.189 Menschen.