Rostock übernimmt Patenschaft für „Sea-Eye 4“

Die Hansestadt Rostock übernimmt eine Patenschaft für das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“.

Die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye erhält Unterstützung aus Rostock. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, hat sich die Rostocker Bürgerschaft gestern dafür ausgesprochen, eine Patenschaft für das Rettungsschiff „Sea-Eye 4“ zu übernehmen. Ab 2020 stelle die Hanse- und Universitätsstadt jährlich 7.000 Euro zur Verfügung, die Patenschaft werde nach zwei Jahren evaluiert. Den Antrag hatten die Fraktionen der SPD, Grüne und Linke eingebracht.

Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sieht in der Annahme des Antrags eine Bekräftigung der bisherigen Aktivitäten der Stadt Rostock im Bereich der zivilen Seenotrettung: „Seit zwei Jahren ist Rostock Mitglied im Bündnis ‚Städte Sicherer Häfen‘. Die Patenschaft für die Sea-Eye 4 zeigt, dass dies nicht nur Worte sind, sondern dass wir die zivile Seenotrettung auch mit Taten unterstützen. Und natürlich freut es uns sehr, dass die Sea-Eye 4 in Rostock getauft wurde und auf einer Rostocker Werft für ihren Einsatz vorbereitet wurde.“

Kim-Jesko Tamm von Sea-Eye zeigt sich ebenfalls erfreut über den gefassten Beschluss. „Es freut uns, dass Rostock unsere Arbeit durch eine Patenschaft unterstützen wird. Neben ihr gehören auch Städte wie Greifswald und Konstanz oder auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland zu unseren Partner*innen.” Neben der finanziellen Hilfe hoffe Sea-Eye auch darauf, dass die Organisation und Arbeit noch stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und Unterstützung erfahren. „Wenn andere Gemeinden dem Beispiel Rostocks folgen, können wir unsere Arbeit längerfristig und sicher planen“, so Tamm.

Sechs Monate für ersten Einsatz vorbereitet

Die Sea-Eye 4 ist das vierte Rettungsschiff, das die Hilfsorganisation Sea-Eye in den Rettungseinsatz ins Mittelmeer entsendet. Gleichzeitig ist es das zweite Bündnisschiff, das maßgeblich durch das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte zivile Seenotrettungsbündnis United4Rescue finanziert worden ist. Das 1972 gebaute und 53 Meter lange ehemalige Offshore-Versorgungsschiff hat am Samstag seinen Rostocker Werfthafen verlassen und ist zur Überfahrt ins Mittelmeer aufgebrochen. Zuvor wurde das Rettungsschiff sechs Monate lang von rund 250 ehrenamtlich Engagierten umgebaut und für den ersten Einsatz vorbereitet. Im März hatten die Sicheren Häfen Darmstadt und Greifswald ebenfalls beschlossen, die Einsätze von Sea-Eye finanziell zu fördern und Patenschaften zu übernehmen.