Schweres Bootsunglück vor Libanon

Beim Untergang eines Boots mit etwa 60 Flüchtlingen an Bord vor der libanesischen Küste sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Kind. 48 Menschen konnten gerettet werden.

Vor der Küste des Libanon ist in der Nacht auf Sonntag ein Boot mit etwa 60 Menschen an Bord gekentert. Den Behörden zufolge sind sechs Migrant:innen gestorben, darunter ein Kind. Bereits am Samstag hätten Soldaten die Leiche des jungen Mädchens gefunden, fünf weitere Tote seien an diesem Sonntag geborgen worden. Nach weiteren Insass:innen werde gesucht.

Das Boot sei kurz nach dem Verlassen der nördlichen Küstenstadt Qalamoun in der Nähe von Tripoli untergegangen, der zweitgrößten Stadt des Libanon. 48 Menschen konnten gerettet werden, sagte ein Armeesprecher. Das libanesische Rote Kreuz entsandte wegen des Unglücks zehn Krankenwagen zum Hafen von Tripoli.

Immer wieder versuchen Flüchtlinge vom Libanon aus, mit Booten die 175 Kilometer entfernte Insel Zypern zu erreichen. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) waren es zwischen Januar und November 2021 mindestens 1.570 Menschen, die den Libanon auf dem Seeweg verlassen haben. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien, aber auch immer mehr Libanes:innen sind unter ihnen. Der Staat in der Levante leidet unter einer massiven Wirtschaftskrise. 2021 haben laut UNHCR 186 Libanes:innen das Land über das Meer verlassen.