QSD: Türkei steigert Angriffe auf Ain Issa und Girê Spî

Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) eskalieren die Besatzungsbestrebungen des türkischen Staates im Umland von Girê Spî und Ain Issa. Seit Tagen konzentrieren sich die Artillerieangriffe auf das Stadtzentrum und umliegende Wohngebiete.

Wie die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mitteilen, eskalieren die Besatzungsbestrebungen der Türkei und der dschihadistischen Verbündeten des Nato-Partners im Umland von Girê Spî (Tall Abyad) und Ain Issa. Seit drei Tagen konzentrieren sich die intensiv gesteigerten Artillerieangriffe vor allem auf das Zentrum der nordsyrischen Kleinstadt Ain Issa und umliegende Wohngebiete, heißt es in einer am Sonntag von der QSD-Pressestelle herausgegebenen Stellungnahme. Die QSD weisen darauf hin, dass sich die Bombardierungen gezielt gegen die Zivilbevölkerung richten.

Erst gestern waren vier Personen infolge eines Angriffs der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen in Ain Issa verletzt worden, darunter auch ein Kleinkind. Um sieben Uhr morgens waren Granaten auf ein Wohnviertel abgefeuert worden. An den Gebäuden entstand massiver Sachschaden.

Truppenkonzentrationen bei Malikiye

Derweil werden entlang des Dorfes Malikiye bei Ain Issa konzentrierte Truppenbewegungen beobachtet. Laut den QSD ziehen die Islamisten in etwa zwei Kilometern Entfernung zur strategisch gelegenen Verkehrsstraße M4 militärische Stellungen hoch. „Es werden intensive Angriffsvorbereitungen getroffen“, so die Pressestelle.

Angriffe auf Ain Issa | Video: QSD-Pressezentrum

Vergangenen Mittwoch hatten Dschihadisten in der Nacht versucht, das Dorf Malikiye zu infiltrieren. Der Angriff war von den QSD zurückgeschlagen worden, mindestens 18 Angreifer wurden getötet, darunter auch ein ehemaliger IS-Emir. Im Verlauf des Tages wurden die Leichen der getöteten Söldner unter russischer Vermittlung und Beobachtung durch die QSD von der Türkei abtransportiert.

Strategische Schnellstraße M4

Der internationale Verkehrsweg M4 durchzieht den Norden Syriens wie eine Lebensader. Er verläuft etwa 30 Kilometer entfernt von der türkisch-syrischen Grenze, führt von Aleppo bis Mosul im Nordirak und ist insbesondere für die Versorgung der Zivilbevölkerung von größter Bedeutung. Von der M4 aus bestehen Verbindungsstraßen nach Damaskus und in die arabischen Länder. Mit der Einnahme dieser Schnellstraße, die vor allem wegen ihrer relativen Nähe zur Stadt Raqqa und somit zum Tor nach Deir ez-Zor eine Schlüsselposition in den Besatzungsplänen der Türkei einnimmt, würde Ankara seinen neoosmanischen Träumen näherkommen, die türkischen Außengrenzen auf alle anderen Städte im Grenzstreifen auszudehnen und Erdöl aus Kerkûk und Deir ez-Zor ans Mittelmeer zu transportieren. Außerdem ließe sich die Ansiedlung von Angehörigen der dschihadistischen Verbündeten des Erdogan-Regimes problemlos gestalten.