Polizeiangriff auf Gay-Pride in Izmir

Bei einem Polizeiangriff auf den Auftakt des Gay-Pride Izmir sind gestern mindestens 20 Personen festgenommen worden

Wie in vielen anderen Städten der Türkei und Nordkurdistans hat die Erdoğan-Administration auch dieses Jahr wieder jegliche Gay-Pride-Demonstrationen verbieten lassen. Trotz des Verbots haben sich gestern LGBTI-Aktivist*innen in Izmir versammelt. Die Polizei forderte die Teilnehmer*innen auf „das Rufen politischer Parolen“ zu unterlassen.

Die Vorbereitungsplattform des Gay-Pride trug trotz Polizeidrohungen folgende Erklärung vor: „Die Regierung versucht die LGBTI zur Bedrohung für die Türkei zu erklären und aus ihnen Feindbilder zu generieren. Wir wissen, dass diejenigen, die uns verlogen der ‚Pädophilie‘ oder der ‚Entweihung des Bluts der Märtyrer‘ vorwerfen, Hass gegen uns säen und uns auf die Zielscheibe setzen. Ihr schreckt nicht davor zurück, für ein kleines bisschen Macht das ganze Land in Hass zu tauchen und unser Recht auf Existenz, das  grundsätzlichste Menschenrecht, brutal zu übergehen.“

Die Aktivist*innen ließen sich von den Polizeirepressionen nicht einschüchtern und setzten ihren Protest fort. Die Polizei attackierte daraufhin gewaltsam die Kundgebung an, setzte Pfeffergas ein und nahm mindestens 20 Teilnehmer*innen des Protests fest.