Ibrahim Kalın zum MIT-Chef ernannt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat seinen bisherigen Sprecher und Berater Ibrahim Kalin zum Präsidenten des Geheimdienstes MIT ernannt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat seinen bisherigen Sprecher und Berater Ibrahim Kalin zum Präsidenten des Geheimdienstes MIT ernannt. Kalın ist islamischer Theologe und Historiker für islamische Philosophiegeschichte.

Der frühere Geheimdienstchef Hakan Fidan ist zum Außenminister im neuen Erdoğan-Kabinett berufen worden. Erdoğan wurde am 28. Mai in einer Stichwahl mit 52 Prozent der Stimmen als Präsident bestätigt und nimmt damit weiterhin eine Allmachtstellung als Präsident, Regierungschef und AKP-Vorsitzender ein. Am 14. Mai hatten die AKP und ihre Verbündeten, darunter die rechtsextreme MHP und die islamistische Hüda Par – dem politischen Arm der Terrororganisation Hizbullah, die in den 1990er Jahren für brutale Morde in Kurdistan verantwortlich war – die Mehrheit im Parlament gewonnen. Das Erdoğan-Lager kam auf 323 von insgesamt 600 Sitzen, die für eine Verfassungsänderung nötige Zweidrittelmehrheit wurde nicht erreicht. Durch die Einführung des Präsidialsystems kann Erdoğan jedoch auch über Dekrete regieren.