Haftantritt von Makbule Özer ausgesetzt
Die türkische Staatsanwaltschaft hat die Ladung zum Haftantritt der 81-jährigen Kurdin Makbule Özer zurückgezogen. Die endgültige Entscheidung soll am Montag fallen.
Die türkische Staatsanwaltschaft hat die Ladung zum Haftantritt der 81-jährigen Kurdin Makbule Özer zurückgezogen. Die endgültige Entscheidung soll am Montag fallen.
Ob die 81-jährige Makbule Özer ihre Reststrafe wegen vermeintlicher Terrorunterstützung antreten muss, ist offenbar noch nicht entschieden. Wie ihre Tochter Naime Özer mitteilte, hat die Generalstaatsanwaltschaft in Wan die Ladung zum Haftantritt zurückgezogen: „Die Staatsanwaltschaft hat uns gesagt, wir sollen sie morgen nicht ins Gefängnis bringen. Die Anordnung soll ein weiteres Mal überprüft werden. Uns wurde gesagt, dass sie entweder unter Hausarrest gestellt oder erneut zur Gerichtsmedizin geschickt wird. Die endgültige Entscheidung soll morgen fallen.“
Makbule Özer war vergangenes Jahr zusammen mit ihrem Ehemann Hadi Özer wegen „Terrorunterstützung“ verhaftet worden. Das Ehepaar wurde zu über zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Im Fall von Makbule Özer wurde der Strafvollzug aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands für ein Jahr ausgesetzt, sie wurde nach viermonatiger Haft im September 2022 freigelassen. Obwohl sich an ihrem Zustand nichts geändert hat, bescheinigte das Institut für Gerichtsmedizin (ATK) im November ihre Haftfähigkeit. Makbule Özer ist auf einen Rollstuhl angewiesen und leidet unter diversen Erkrankungen. Vor ihrer Verhaftung wurde sie in ihrem Zuhause in Wan-Ertemêtan (tr. Van-Edremit) von ihren Kindern versorgt, im Gefängnis kümmerten sich ihre Mitgefangenen um sie.
Makbule Özer bei der Freilassung im September 2022