Elf Leichen von Schutzsuchenden in Libyen angespült

Erneut sind Schutzsuchende im Meer vor Libyen gestorben. Elf Leichen wurden an der libyschen Küste angespült. Zwölf Personen wurden von der sogenannten libyschen Küstenwache in das Bürgerkriegsland zurückgeschleppt.

Wie Safa Mslehi von der UN-Agentur IOM in Libyen meldet, wurden am Sonntag die Leichen von elf Schutzsuchenden an der libyschen Küste bei Zawiya angespült. Zwölf weitere Schutzsuchende wurden von der sogenannten libyschen Küstenwache aufgegriffen und in das Bürgerkriegsland zurückgebracht.

Die Seenotrettungsinitiative Alarm Phone kommentiert: „Elf Menschen sind heute vor der Küste von Zawiya ertrunken. Wir sind so wütend über diesen kontinuierlichen Verlust von Leben. NGOs und Aktivisten sind die einzigen, die sich mit den Menschen auf dem Meer solidarisieren. Alle staatlichen Akteure lassen sie lieber im Stich.“

Die NGO spielt damit auf die Einstellung aller staatlichen Rettungsaktionen im Mittelmeer an. Währenddessen werden Seenotrettungs-NGOs kriminalisiert und behindert. So sterben immer mehr Menschen. Die EU überlässt die Seenotrettung der von ihr finanzierten sogenannten libyschen Küstenwache. Dies geschieht, obwohl den Regierungen genau bekannt ist, dass die libysche Küstenwache in die organisierte Kriminalität verwickelt ist und Schutzsuchende in Folterlager in Libyen verschleppt, in denen schwerste Menschenrechtsverletzungen, von Folter über sexualisierte Gewalt, Sklavenhandel und extralegale Hinrichtungen an der Tagesordnung sind.