Boot mit Schutzsuchenden sinkt: Vier Tote, 19 Vermisste

Erneut ist ein Boot vor der Küste Tunesiens gesunken. Mindestens vier Menschen sind ums Leben gekommen, 19 weitere werden vermisst.

Nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP kenterte am Sonntag vor der tunesischen Küste ein mit 30 Tunesier:innen besetztes Boot, das sich auf dem Weg auf die italienische Insel Lampedusa befand. Einem der Insass:innen gelang es, ans Ufer zu schwimmen und Hilfe zu organisieren, nachdem das Boot vor der Küste des Gouvernements Mahdia gesunken war. Die Entfernung von dort nach Lampedusa beträgt etwa 140 Kilometer.

Nach Berichten der Behörden konnten sieben Personen gerettet werden. Vier Leichen wurden gefunden, weitere 19 Schutzsuchende werden vermisst. Die Chancen, Überlebende zu finden, sind gering. Vier Personen wurden unter dem Vorwurf festgenommen, verantwortlich für die Überfahrt zu sein.

Algerien: Leichen von vier Schutzsuchenden angespült

Ebenfalls am Sonntag teilte das Verteidigungsministerium des Nachbarlandes Algerien mit, dass die Küstenwache des Landes vier Leichen aus dem Mittelmeer geborgen und 13 Migrant:innen gerettet habe, nachdem ein Boot vor der algerischen Küste gekentert war.

Am Dienstag letzter Woche meldete die UN-Organisation IOM, dass 15 Migrant:innen vor der libyschen Küste ertrunken sind.

Bereits 1.179 Todesfälle in diesem Jahr registriert

Nach IOM-Angaben sind in diesem Jahr bereits 1.179 Todesfälle von Migrant:innen allein auf der zentralen Mittelmeerroute registriert worden. Die eigentliche Zahl der Toten wird weit höher angesetzt, da viele der Schiffbrüche nicht registriert werden. Verantwortlich für die hohe Mortalitätsrate ist die Abschottungspolitik der EU. Staaten wie Deutschland setzen auf Abschottung und treiben die Unterstützung von kriminellen Milizen zur Flüchtlingsbekämpfung wie der sogenannten libyschen Küstenwache voran, während staatliche Seenotrettung eingestellt wurde und zivile Seenotrettung systematisch sabotiert und sanktioniert wird.