Weil die inhaftierte Ko-Bürgermeisterin von Şax, Evin Keve, eine Nacktdurchsuchung verweigert hat, wurde sie von sechs Vollzugsbeamten misshandelt. Keve befindet sich mittlerweile im Hungerstreik.
Evin Keve, Ko-Bürgermeisterin des Landkreises Şax (Çatak) in der Provinz Wan (Van), wurde Anfang 2016 wegen „Hochverrats“ verhaftet und anschließend per Notstandsdekret abgesetzt. Aufgrund des laufenden Verfahrens wurde die Politikerin (DBP) vergangenen Mittwoch aus dem Frauengefängnis Sincan in Ankara ins Typ T-Gefängnis von Van verlegt.
Wie ihre Anwältin Ekin Yeter gegenüber der in Nordkurdistan ansässigen Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) berichtete, sollte sich Keve im Gefängnis von Van zum Zweck der Durchsuchung vollständig entkleiden. Da sie sich weigerte, ist das Gefängnispersonal gewalttätig geworden: „Nachdem meine Mandantin die Nacktdurchsuchung ablehnte, wurde sie von sechs Aufsehern angegriffen. Dabei wurde sie über den Boden geschleift und geschlagen. Anschließend ist meine Mandantin ohne Aushändigung ihrer persönlichen Gegenstände und Medikamente in eine Einzelzelle gesperrt worden. Seitdem befindet sie sich aus Protest im Hungerstreik. Das ärztliche Attest liegt vor. Anzeige gegen das Gefängnispersonal wurde bereits erstattet“, so Yeter.
Freitag Mittag soll Keve nach Ankara gebracht werden. Sie habe angekündigt, den Hungerstreik bis dahin fortzusetzen, berichtete ihre Anwältin.
