Öffnet die Tore İmralıs!

Faika Aktaş will endlich Kontakt zu ihrem Sohn Veysi Aktaş, der 2015 als einer von drei PKK-Gefangenen auf die Gefängnisinsel İmralı verlegt wurde.

Faika Aktaş hat seit 33 Monaten keinen Kontakt zu ihrem Sohn. Sie weiß nicht, ob er noch lebt und fordert dringend, die Tore des Hochsicherheitsgefängnisses İmralı endlich zu öffnen.

Bereits seit 1999 befindet sich der PKK-Gründer Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel. 716 Besuchsanträge seines Verteidigerteams und seiner Angehörigen wurden seit Juli 2011 abgelehnt. Als Begründung wird angeführt, dass die Wetterlage eine Überfahrt auf die Insel nicht zulasse, das Schiff defekt oder in Reparatur sei. In letzter Zeit wird auch der Ausnahmezustand in der Türkei als Grund für die Besuchsverweigerung genannt.

Seit 33 Monaten kein Kontakt

Außer Öcalan befinden sich drei weitere Gefangene auf İmralı. Veysi Aktaş, Ömer Hayri Konar und Hamili Yıldırım wurden im März 2015 auf die Insel verlegt, weil sie im Zuge der damals noch nicht abgebrochenen Verhandlungen zwischen Abdullah Öcalan, dem türkischen Staat und der PKK als Sekretariat Öcalans fungieren sollten. Auch über ihren Verbleib herrscht seit 33 Monaten Ungewissheit. Seit ihrer Verlegung wurde ihnen ebenfalls jeglicher Besuch von Anwälten und Angehörigen verweigert. Selbst Briefverkehr und Telefongespräche mit ihren Familien sind verboten. Im Juli 2016 wurde jeglicher Kontakt zur Außenwelt für die gesamte Dauer des Ausnahmezustands angeordnet.

„Wenigstens ein Telefongespräch…“

Veysi Aktaş ist heute 48 Jahre alt. Seine Familie sorgt sich um sein Leben. Wie seine Mutter Faika mitteilt, wurde ihr Sohn 1993 in Istanbul zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und ist seit 24 Jahren ununterbrochen im Gefängnis. Aus İmralı habe sie nur einen Brief und zwei Faxe erhalten. „Wenn wenigstens ein Telefongespräch erlaubt wäre, würde ich zumindest wissen, dass mein Sohn noch lebt.“

Abschließend sagt Mutter Faika: „Alle Gefängnisse sollen geöffnet werden. Öcalan soll auch endlich frei sein. Er ist doch kein schlechter Mensch und schadet niemandem. Er würde Frieden schaffen. Es sollen endlich Frieden und Ruhe herrschen.“

MA / Deniz Tekin - Devran Toptaş