75 Migrant:innen vor Tunesien vermisst

Mindestens 75 Schutzsuchende werden nach dem Untergang eines Boots auf dem Weg nach Europa vermisst. Es bestehen praktisch keine Überlebenschancen.

Nach Angaben der UN-Organisation IOM konnten 24 Schutzsuchende von einem Boot gerettet werden, das vor der tunesischen Stadt Sfax sank. Das mit über 100 Menschen besetzte Boot war in Zuwara in Libyen aufgebrochen. Die tunesische Küstenwache konnte bisher eine Leiche bergen. Die übrigen 75 Insass:innen des Bootes werden weiterhin vermisst.

Erst am Dienstag waren vier Schutzsuchende vor der libyschen Küste ertrunken, drei weitere werden vermisst, nachdem ihr Boot gekentert war. Nur 13 Personen konnten gerettet werden. Bei ihnen handelt es sich um zwölf syrische Staatsangehörige und einen Ägypter. Die Abschottungspolitik, welche die Türkei mithilfe der EU an ihrer Grenze zu Syrien betreibt, zwingt Schutzsuchende aus Syrien zur Flucht über Libyen und das Mittelmeer nach Europa.

Laut IOM sind im Jahr 2022 allein auf der zentralen Mittelmeerroute, also vor der tunesischen und libyschen Küste, mindestens 600 Migrant:innen gestorben oder werden vermisst. Die IOM unterstreicht, dass die reale Zahl weitaus höher liege, aber aufgrund mangelnder Erfassung nicht zu ermitteln sei.