Zwei Guerillakämpferinnen in der Zap-Region gefallen

Die HPG haben die Identitäten der im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region gefallenen YJA-Star-Guerillakämpferinnen Armanc Arîn und Rewşen Hêvî bekannt gegeben.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind die beiden Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA Star, Armanc Arîn und Rewşen Hêvî, im Kampf gegen die türkische Armee in der südkurdischen Zap-Region gefallen, nachdem die Invasion auf die Gebiete westlich des Zap-Flusses ausgeweitet wurde.

Codename: Armanc Arîn
Vor- und Nachname: Aynur Atlı
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Rahime - Abdullah
Todestag und -ort: 30. Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

Codename: Rewşen Hêvî
Vor- und Nachname: Dîlan Aldan
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Gülistan - Abdulmurat
Todestag und -ort: 6. Juni 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete


Armanc Arîn


Armanc Arîn stammte aus Karaz (tr. Kocaköy) in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakır). Sie wuchs in einer patriotischen Familie auf und wurde daher schon in jungen Jahren mit dem Freiheitskampf, aber auch mit der Repression des türkischen Staates konfrontiert. Auf ihrer Suche nach Wegen zum Widerstand begann sie 2009 aktiv Teil der politischen Bewegung zu werden und engagierte sich in verschiedenen Städten in der Organisierungsarbeit. In ihr wuchs der Gedanke, sie müsse sich noch stärker am Widerstand beteiligen. Die islamistischen Massaker in Rojava und die türkische Unterstützung für den IS gaben den Ausschlag und sie machte sich auf den Weg in die Berge.


2013 schloss sich Armanc Arîn der Guerilla an und wurde später Teil der Spezialeinheiten Hêzên Taybet. Dort beteiligte sie sich an verschiedenen Arbeiten und war auch in der Ausbildung aktiv. Schließlich wurde sie zu einer Kommandantin der YJA Star. Sie kämpfte lange Zeit in der südkurdischen Zap-Region und trug zu vielen erfolgreichen Guerillaaktionen bei.

Rewşen Hêvî


Rewşen Hêvî stammte aus der nordkurdischen Widerstandshochburg Licê in der Provinz Amed. Die Bevölkerung von Licê wurde vom türkischen Staat mit den brutalsten Massakern überzogen, die Stadt in den 1990er Jahren zerstört. Die Bevölkerung der Region hielt jedoch an ihrer politischen Haltung fest. Dies prägte auch Rewşen Hêvî auf ihrem Lebensweg. Sie lernte von ihrer Mutter, immer aufrecht für ihre Rechte einzustehen. Schon in ihrer Kindheit zeigte sie Interesse am Freiheitskampf und nahm als junges Mädchen an Versammlungen und den politischen Arbeiten teil. Sie lebte auch kurze Zeit in den Metropolen der Türkei und lernte dort die Assimilationspolitik des türkischen Staates und den Hass auf Kurdinnen und Kurden kennen. Als 2015 nach der Ausrufung der Demokratischen Autonomie die kurdischen Städte in Grund und Boden geschossen wurden, entschloss sie sich 2016, der Guerilla beizutreten. Das Pressezentrum der HPG berichtet über sie: „Vom ersten Tag an bezog sie mit ihrer mutigen und entschlossenen Haltung Stellung und konnte so den Respekt ihrer Genoss:innen gewinnen. Sie nahm an vielen Arbeiten teil, die ein hohes Maß an Sensibilität und Vertrauen erforderten und enttäuschte bei den ihr übertragenen Aufgaben das in sie gesetzte Vertrauen nicht. Sie lebte aufopferungsvoll und war entschlossen, das Niveau ihres Engagements immer weiter zu steigern. Aus diesem Grund schloss sie sich den Hêzên Taybet (Spezialeinheiten) an und entwickelte sich von Tag zu Tag weiter. Unsere Genossin Rewşen unternahm große Anstrengungen, um den Kampf der freien Frauen in ihrer Person zu verkörpern. Sie sah die untrennbare Verbindung zwischen Freiheit und Frauenbefreiung.“

Die Erklärung der HPG schließt mit den Worten: „Unsere Genossinnen Armanc und Rewşen gehörten zu den Freund:innen, die bei der Ausweitung der türkischen Invasion in Richtung Westen des Zap an der Front aufopferungsvoll gegen den Feind kämpften. Sie spielten eine führende Rolle in der Offensive Cenga Xabûrê Şehîd Savaş Maraş und waren aktiv an Aktionen beteiligt, bei denen dem Feind die schwersten Schläge versetzt wurden. Wir versprechen, dass wir den Kampf für unsere beiden gefallenen Freundinnen weiter stärken werden und sprechen dem gesamten patriotischen Volk von Kurdistan und Amed, insbesondere den geschätzten Familien der Gefallenen, unser Beileid aus.“