Zwei Guerillakämpferinnen in Besta gefallen

Die Guerillakämpferinnen Canda Kiçî und Roza Botan sind vor einem Monat in Besta gefallen. Die HPG würdigen den Kampf der beiden aus Botan stammenden Frauen und sprechen den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von zwei Guerillakämpferinnen bekannt gegeben. Canda Kiçî und Roza Botan sind am 26. Juni in Besta gefallen. Die türkische Armee hatte in der nordkurdischen Provinz Şirnex am Vortag eine Militäroperation zwischen Şehrîban und Besta Bilûzerê eingeleitet. Dabei kam es zu heftigen Gefechten, bei denen nach HPG-Angaben zahlreiche Soldaten getötet und verletzt wurden. „Unsere Weggefährtinnen Canda und Roza haben als beispielhafte Vertreterinnen freier Frauenmilitanz bis zum letzten Atemzug gekämpft und sind gefallen“, teilen die HPG mit.

                                   

Codename: Canda Kiçî
Vor- und Nachname: Kader Malgoz
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Leyla – Nurettin
Todestag und -ort: 26. Juni 2021 / Besta

 

Codename: Roza Botan
Vor- und Nachname: Mevlüde Sevinti
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Abide – Mehmet İhsan
Todestag und -ort: 26. Juni 2021 / Besta

Canda ist in Cizîr geboren und gehörte dem Stamm der Kiçî an, der für seine patriotische Haltung bekannt ist und einen hohen Tribut im kurdischen Befreiungskampf geleistet hat. Sie wurde in einem entsprechenden Umfeld sozialisiert und war sich bereits früh der Bedeutung der von der PKK angeführten Bewegung für das kurdische Volk bewusst. Ihr eigenes Engagement begann im kulturellen Bereich, als sie sich als Jugendliche gegen die türkische Assimilierungspolitik zur Wehr setzte. Da die Angriffe des türkischen Staates immer intensiver wurden, sah auch sie keine andere Alternative als den bewaffneten Kampf und ging zur Guerilla. In den Bergen bildete sie sich ideologisch und militärisch weiter und entwickelte sich zu einer kompetenten Kommandantin. Sie war in verschiedenen Kampfgebieten wie Avaşîn, Garê und Şengal und ging anschließend auf eigenen Wunsch in den Norden, wo sie als eine der Kommandantinnen der YJA Star an vielen erfolgreichen Guerillaaktionen beteiligt war.

 

Roza ist als Tochter einer patriotischen Familie in Şirnex in der Widerstandsregion Botan geboren und aufgewachsen. Die PKK kannte sie bereits als Kind. Als Jugendliche setzte sie sich mit den Gedanken Abdullah Öcalans auseinander und geriet zunehmend in Widersprüche mit dem vom herrschenden System vorgesehenen Leben. Ihre Suche nach einer sinnvollen Lebensform brachte sie schließlich zur Guerilla in die kurdischen Berge. Dort beschäftigte sie sich intensiv mit der Frauenbefreiungsideologie und erlebte eine große Veränderung. Die HPG beschreiben sie als junge Frau mit unbezähmbarer Energie, die sich immer weiterbilden wollte und großen Wert auf die genossenschaftliche Beziehungsform innerhalb der PKK legte. Nach intensiver Ausbildung ging sie in den Norden und nahm mit revolutionärem Verantwortungsbewusstsein und großer Entschlossenheit an zahlreichen Aktionen teil.

 

Die HPG sprechen den Angehörigen von Canda und Roza sowie der Bevölkerung von Cizîr und Şirnex ihre Anteilnahme aus und erklären, die beiden Gefallenen durch die Erschaffung eines freien Landes zu rächen.