„Wir werden jeden Ort zu Heftanîn machen”

Die Guerillakämpferin Henna Koselani kämpft in der Cenga-Heftanîn-Offensive gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region. „Wir werden für den Feind jeden Ort zu Heftanîn machen”, erklärt sie.

Henna Koselani kommt aus Ostkurdistan. Ihr Name bedeutet „ruhig“ und „gefühlvoll“. Sie hat schon in vielen Gebieten in der Guerilla gekämpft. „Einer der Hauptgründe, warum ich die Berge so liebe, ist, dass sie es mir ermöglicht haben, mich in allen Teilen meines Landes aufzuhalten“, sagt sie. Henna spricht nicht viel, aber wenn sie spricht, dann bringen einen ihre Worte zum Nachdenken.

Worauf warten die Frauen in Ostkurdistan“

Während wir so sitzen, schweigt sie, die eine Hand an der Kalaschnikow, die andere am Fernglas. Sie blickt in Richtung Ostkurdistan und sagt: „Worauf warten die Frauen in Ostkurdistan noch, warum kommen sie nicht in diese Berge, sie sollen in Massen hierher kommen. Die Menschen in Ostkurdistan lieben die PKK und fühlen sich insbesondere Rêber Apo [Abdullah Öcalan] tief verbunden. Das ist weithin bekannt. Meine Mutter erzählte mir immer wieder weinend von dem Tag, als Öcalan 1999 festgenommen wurde. Sie erzählte, wie alleingelassen sie sich damals gefühlt habe.“

Einer ihrer Hauptgründe, warum Henna in die Berge gegangen ist, sei für die Freiheit von Öcalan zu sorgen und damit ihre Mutter und alle Mütter glücklich zu machen. Sie beschreibt das Wissen der Mütter, dass mit Öcalans Freiheit viele Veränderungen eintreten würden. Henna betont, sie sei vor allem auch für die Befreiung der Frauen in die Berge gegangen. Der beste Ort für die ostkurdischen Frauen seien die Berge, in einer solchen Umgebung gewinne alles an Wert – die Arbeit, die Liebe, die Genossenschaftlichkeit, der Krieg, die Trauer und die Freiheit.

Henna Koselani ging im Jahr 2014 in die Berge. Sie verließ ihr Heim an den Hängen der Koselani-Berge und schloss sich der Guerilla an. Heute kämpft sie in der Cenga-Heftanîn-Offensive. „Wir werden für den Feind jeden Ort zu Heftanîn machen,“ erklärt Henna.