Weiterer Kolber von Regimekräften getötet

In der ostkurdischen Stadt Salmas haben iranische Revolutionsgarden das Feuer auf eine Gruppe Kolber eröffnet. Ein 26-jähriger Lastenträger wurde bei dem Angriff getötet, sein 30-jähriger Bruder verletzt.

Im Grenzgebiet von Ostkurdistan verlieren jedes Jahr Dutzende Kolber (Lastenträger) und Kesibkar (Grenzhändler) bei Angriffen iranischer Regimekräfte ihr Leben oder werden schwer verletzt. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven und der hohen Arbeitslosigkeit riskieren sie unter schwierigsten Umständen ihr Leben, um wenigstens ein kleines Einkommen zu erzielen. Aus Sicht der Behörden stellen Grenzhändler und Lastenträger allerdings ein „Sicherheitsrisiko" dar. Anfang des Jahres verhängte das iranische Regime ein Verbot über den Grenzhandel. Vor wenigen Wochen wurde sogar eine Fatwa für die Tötung von Kolbern ausgesprochen. Der für Sicherheitsangelegenheiten zuständige stellvertretende Innenminister des Iran, Hossein Zolfaghari, hatte im Grenzgebiet tätige Kolber und Kesibkar als „Schmuggler“ bezeichnet, die „getötet werden müssen“. Nun ist es zu einem weiteren Todesfall gekommen.

Wie berichtet wird, eröffneten iranische Revolutionsgarden in der ostkurdischen Stadt Salmas das Feuer auf eine Gruppe von Kolbern, die sich in der Region Shepiran Rural bewegte. Der 26-jährige Kolber Feramerz Celî Baqwi wurde durch den Beschuss getötet, sein 30-jähriger Bruder Zakirî Celî Baqwi schwer verletzt. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut, er befindet sich im Krankenhaus von Salmas.

Anfang des Monats war es bereits zu zwei tödlichen Angriffen auf Kolber gekommen. In Nosoud in Pawe (Paveh) im Grenzgebiet zu der südkurdischen Stadt Halabja töteten Regimekräfte den 42-jährigen Familienvater Azim Ahmadi. Zwei Tage zuvor erlag in Ûrmiye der Kurde Akram Khalil seinen Verletzungen, die ihm Revolutionsgarden zugefügt hatten.