Iranische Revolutionsgarden töten weiteren Lastenträger
Kräfte des iranischen Regimes habe einen weiteren Kolber an der Grenze zwischen Ost- und Südkurdistan getötet.
Kräfte des iranischen Regimes habe einen weiteren Kolber an der Grenze zwischen Ost- und Südkurdistan getötet.
Im iranischen Grenzgebiet in Rojhilat (Ostkurdistan) geht das Regime weiterhin brutal gegen Kolber (Lastenträger) und Kesibkar (Grenzhändler) vor. Die gezielten Angriffe paramilitärischer Revolutionsgarden reißen nicht ab, die Zahl der Todesopfer steigt. Nachdem erst vergangenen Montag der Lastenträger Akram Khalil im ostkurdischen Ûrmiye (Urmia) von Grenzsoldaten erschossen worden war, ist es am gestrigen Mittwoch zu einem ähnlichen Vorfall in der Provinz Kirmaşan (Kermanschah) gekommen. Dort eröffneten Regimekräfte im Bezirk Nosoud in Pawe (Paveh) im Grenzgebiet zu der südkurdischen Stadt Halabja das Feuer auf eine Gruppe Kolber und töteten den Kurden Azim Ahmadi. Der 42-Jährige wurde von einer Kugel in den Rücken getroffen und erlag wenig später seinen Verletzungen. Azim Ahmadi stammte aus Nosoud und hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder.
The state security forces open fire & kill a porter by the name of Azim Ahmadi. #Iran Tehran's policies & rampant corruption are forcing people into such jobs to make ends meet... pic.twitter.com/GRaO0Db8fa
— IRAN HRM (@IranHrm) October 3, 2018
Im Grenzgebiet von Süd- und Ostkurdistan verlieren jedes Jahr Dutzende Kolber und Kesibkar bei Angriffen von iranischen Regimekräften ihr Leben oder werden schwer verletzt. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven und der hohen Arbeitslosigkeit riskieren sie unter schwierigsten Umständen ihr Leben. Aus Sicht der Behörden stellen Kolber und Kesibkar ein Sicherheitsrisiko dar. Im Zuge dessen verhängte das iranische Regime Anfang des Jahres ein Verbot über den Grenzhandel. Kurz darauf brachen überall im Iran und Rojhilat Proteste und Aufstände aus. An den Demonstrationen gegen die Wirtschaftspolitik des Regimes hatten sich auch Gewerbetreibende und Studierende beteiligt. Laut Angaben von Menschenrechtsvereinen wurden allein im September acht Kolber ermordet und 21 weitere verletzt.