Weitere Militäroperation in Licê

Die türkische Armee hat ihre dritte Großoperation in Licê seit Jahresbeginn eingeleitet. An dem Einsatz sind 692 Einheiten paramilitärischer Strukturen beteiligt.

Die türkische Armee hat eine weitere Militäroperation in Licê eingeleitet. Es handelt sich um die dritte Großoperation in dem Landkreis in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) seit Jahresbeginn. Laut Innenministerium seien 692 Einheiten paramilitärischer Verbände der türkischen Streitkräfte an dem Einsatz beteiligt. Diese setzten sich aus Angehörigen von polizeilichen (PÖH) und militärpolizeilichen (JÖH) Spezialeinheiten sowie Einsatzkommandos der Gendarmerie zusammen.

Wie es weiter heißt, konzentriert sich die am Sonntag gestartete Militäroperation auf das Umland der Siedlungsgebiete Spênî (Şenlik) und Çemê Elika (Birlik) im Nordwesten von Licê. Laut Ministerium werde die Operation von der Regionalkommandantur der Gendarmerie Diyarbakır geleitet. Ob die türkische Luftwaffe ebenfalls beteiligt ist, darüber liegen keine Angaben vor.

Das Ziel der Operation ist die Lokalisierung von Stützpunkten der kurdischen Guerilla. In Licê werden häufig Militäroperationen gegen die Guerillaorganisationen HPG und YJA Star durchgeführt. Nach einer ersten größeren Operation im Februar hatte die letzte Offensive im März stattgefunden. In dem Monat beginnt das türkische Militär seine traditionellen „Frühlingsoperationen“. In früheren Jahren war der Übergang vom Winter zum Frühling eher ein Nachteil für die Guerilla. Schon länger erzielt die türkische Armee mit ihren Frühlingseinsätzen aber keine nennenswerten Ergebnisse, da die Guerilla ihre Aktivitäten seit einer Umstrukturierungsphase bereits im Vorfeld einleitet.