Wan: Schneeschmelze legt Leichen von Flüchtlingen frei
Bei einer Suchaktion an der türkisch-iranischen Grenze sind in Wan die Leichen von sieben Flüchtlingen entdeckt worden. Die Körper wurden durch Schneeschmelze freigelegt.
Bei einer Suchaktion an der türkisch-iranischen Grenze sind in Wan die Leichen von sieben Flüchtlingen entdeckt worden. Die Körper wurden durch Schneeschmelze freigelegt.
Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD hat bei einer Suchaktion in Ebex (Çaldıran, Provinz Wan/Van) die Leichen von sieben Schutzsuchenden gefunden. Offenbar handelt es sich um einen Teil der Gruppe mit dreizehn Flüchtlingen aus Afghanistan und Kobanê in Nordsyrien, die am 8. Februar nach ihrem Grenzübertritt aus dem Iran in einen Schneesturm geraten und mutmaßlich erfroren war. Sofortige Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen waren aufgrund anhaltender Schneestürme nicht eingeleitet worden. Die Schneeschmelze vereinfache jetzt die Sucharbeiten.
In dem Gebiet wurde bereits vor zwei Tagen ein Leichnam entdeckt. Alle Leichen befinden sich inzwischen in der Gerichtsmedizin von Wan. Durch eine Obduktion soll die genaue Todesursache geklärt werden.
Im vergangenen Jahr sind mindestens 37 Schutzsuchende in der Provinz Wan erfroren, 17 weitere starben bei einem Verkehrsunfall. Ebenfalls am 8. Februar wurden am Ufer des Wan-Sees 30 Schutzsuchende entdeckt, die kurz vor dem Erfrieren waren. Durch die EU-finanzierte Abschottung der Ostgrenze der Türkei werden Schutzsuchende auf immer gefährlichere Fluchtwege getrieben und kommen im Hochgebirge zu Tode. Menschenrechtler*innen fordern daher den Abbau dieser vorgelagerten Grenzanlagen und die Möglichkeit legaler Zugangswege in die EU.