Der von Operationseinheiten der türkischen Jandarma am Mittwoch am Bergmassiv Çiyayê Mazî in der nordkurdischen Stadt Qoser (Kızıltepe, Provinz Mêrdîn/Mardin) gelegte Brand hat große Flächen der Xurs-Region verschlungen. Bevor das Feuer durch die Dorfbevölkerung gelöscht werden konnte, hatte es bereits hunderte Hektar Land vernichtet. Dabei wurden auch Schildkröten, Ziegen und viele andere Tiere, die zwischen den Flammen zurückgeblieben waren, getötet. Dorfbewohner berichten, sowohl die Feuerwehr als auch die Forstbehörde hätten nur halbherzige Löschversuche unternommen, während die Bevölkerung mit Ästen und nasser Kleidung gegen die Flammen kämpfte.
„Wir müssen uns für unsere Natur einsetzen“
Ahmet Aslan, ein Bewohner des Dorfes Îzer (Uluköy), das direkt von dem Brand betroffen war, kritisiert, dass gegen Waldbrände im Westen der Türkei sofort interveniert werde, aber in Nordkurdistan nichts geschehe: „Wenn sich niemand um die Umwelt kümmert, dann müssen wir es tun. Der Staat will diese Natur nicht, er will nicht, dass hier Bäume und Kräuter wachsen. Er will nicht, dass unser Volk daraus Nutzen zieht. Deswegen müssen wir uns selbst kümmern.“
„Ein großes Massaker“
Cemil Aslan, ebenfalls wohnhaft in Îzer, ergänzt: „Das hier ist ein großes Massaker. Es macht keinen Unterschied, ob Menschen getötet werden oder die Natur. Beides ist Leben.“ Aslan unterstreicht, dass der Brand auch die umliegenden Dörfer bedrohte und nur durch den beherzten Einsatz unzähliger Menschen ein Übergreifen der Flammen verhindert werden konnte. „Frauen und Männer, alte und junge Menschen und sogar die Kinder haben gegen die Flammen gekämpft, während die Feuerwehr fast nur zusah. Die Bevölkerung sollte sich bewusst darüber werden, dass wir uns alle für die Natur einsetzen müssen“, sagt Aslan.