Vier Festnahmen in Şirnex

Bei Razzien in Şirnex sind am Sonntagmorgen vier Personen festgenommen worden. Die Hintergründe sind unklar, es wird befürchtet, dass sich die Zahl der Festnahmen erhöhen wird.

In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Şirnex (türk. Şırnak) sind am Sonntagmorgen vier Personen bei polizeilichen Razzien festgenommen worden. Die Hintergründe der Operation sind noch unklar, daher wird befürchtet, dass sich die Zahl der Festnahmen erhöhen wird.

Bei drei der Betroffenen, die in das Polizeipräsidium gebracht worden sind, handelt es sich um Nebi Uysal, Cihat Basan und Zişan Basan. Der Name der vierten Person war zunächst nicht bekannt.

In der östlich von Şirnex gelegenen benachbarten Provinz Colemêrg (Hakkari) ordnete ein Gericht in der Nacht zum Sonntag Untersuchungshaft gegen zwei Dorfbewohner*innen an, denen die vermeintliche Unterstützung einer „Terrororganisation“ vorgeworfen wird. Die Frau und der Mann im Alter von 50 und 84 Jahren waren vor vier Tagen bei einer Operation der Militärpolizei in ihrem Dorf Gûzereş im Landkreis Çelê (Çukurca) festgenommen worden. Weitere 16 Personen, bei denen es sich vor allem um ältere Menschen und Kranke handelt und die ebenfalls in Gewahrsam genommen worden waren, wurden inzwischen gegen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt. Insgesamt waren am Mittwoch 22 Personen aus Gûzereş festgenommen worden.

Çelê ist der südöstlichste Landkreis der Provinz Colemêrg und liegt direkt an der Grenze nach Südkurdistan. Die Region ist hochgradig militarisiert. Immer wieder kommt es hier zu heftigen Gefechten zwischen der türkischen Armee und der Guerilla. Armee und Polizei terrorisieren die Dorfbevölkerung mit Razzien, Festnahmen und Übergriffen.