Verheerende Niederlage der türkischen Armee in Serhad

Bei einer Militäroperation in Serhad hat die türkische Armee ihre eigenen Kräfte bombardiert und die Leichen mit Phosphorbomben verbrannt. Die HPG schildern Tag für Tag den für das türkische Militär verheerenden Verlauf der Operation.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine ausführliche Erklärung zu einer Anfang Oktober gestarteten Militäroperation der türkischen Armee in der nordkurdischen Region Serhad veröffentlicht. Demnach hat das türkische Militär dabei Phosphorbomben eingesetzt.

Die Erklärung der HPG lautet:

„Am 2. Oktober hat eine Person im Gebiet Glîdax in der Region Serhad Verrat geübt und sich dem Feind ergeben. Anhand der Informationen des Verräters hat die türkische Besatzerarmee eine umfassende Operation gestartet.

Am frühen Vormittag des 3. Oktober fand der erste Feindkontakt unserer Kräfte mit den Besatzern statt. Der Ort dieser ersten Begegnung wurden zwischen 19.30 und 22.30 Uhr massiv bombardiert. Bei diesen Luftangriffen haben wir keine Verluste erlitten.

Besatzer greifen sich gegenseitig an

Am 4. Oktober um 18.30 Uhr hat die türkische Armee mit drei Cobra-Kampfhubschraubern und fünf Sikorsky-Transporthubschraubern Soldaten in der Umgebung eines Punktes abgesetzt, an dem sich unsere Kräfte befanden. Unter den bereits im Gelände befindlichen verdeckten Einheiten der Besatzer und den aus den Hubschraubern abgesetzten Soldaten brach dann jedoch Panik aus und sie beschossen sich gegenseitig. Das Gefecht unter den Besatzungskräften dauerte 35 Minuten an. Im Anschluss landeten sieben Mal Hubschrauber in dem Gebiet, um die Toten und Verletzten abzutransportieren. Laut türkischer Armee ist hier nur ein Besatzer namens Hüseyin Çıldır ums Leben gekommen. Diese Angabe ist nicht richtig, es gab mehr Tote und Verletzte.

Viele Tote bei Gefecht am 5. Oktober

Am 5. Oktober kam es um 19 Uhr zu einem Gefecht, als unsere Kräfte die Einkesselung durch die Operationseinheiten durchbrechen wollten. Das Gefecht dauerte bis 22 Uhr an. Auch hier wurden viele Besatzer bestraft und verletzt. Das Kampfgebiet wurde von türkischen Hubschraubern bis 23 Uhr bombardiert, danach wurden die Toten und Verletzten abtransportiert.

Teilrückzug und erneute Bombardierung

Am 6. Oktober zog sich die türkische Armee um 6.30 Uhr eine Stufe zurück. Nach diesem Teilrückzug wurde das Gebiet, in dem sich unsere Kräfte befanden, vom Kampfflugzeugen bombardiert. Gleichzeitig griffen auch Hubschrauber an, um das eingekesselte Gebiet zu verkleinern.

Am 7. Oktober wurde der Kessel anhand der von dem Verräter übermittelten Informationen noch enger gezogen und die Besatzer drangen in alte Stellungen ein, die von unseren Kräften bereits verlassen worden waren.

Drei Unteroffiziere getötet

Am 9. Oktober wollten die Besatzer um 9 Uhr in eine weitere Guerillastellung vordringen und unsere Kräfte umstellen. Stattdessen sicherten sich unsere Kräfte die Kontrolle über die Besatzer und setzten sie unter effektiven Beschuss. Hier wurden drei Unteroffiziere bestraft. Bei ihren Leichen wurden eine Pistole samt Magazin, eine Sturmweste, ein kleines Funkgerät und fünf M16-Magazine beschlagnahmt. Die Leichen befanden sich zwölf Stunden lang unter der Kontrolle unserer Kräfte. Die türkische Besatzerarmee wollte die Toten und Verletzten mit Hubschraubern bergen. Weil ihr das nicht gelang, setzte sie Handgranaten und Gaskartuschen gegen unsere Kräfte ein, konnte die Kontrolle der Guerilla jedoch nicht brechen.

Türkische Armee setzt Chemiewaffen ein

Am 10. Oktober um 10 Uhr warf die türkische Besatzerarmee Phosphorbomben in dem Gebiet ab, in dem sich unsere Kräfte aufhielten. Dadurch wurden auch die Leichen der Soldaten verbrannt. Im Gelände brach ein Feuer aus.

Am 11. Oktober startete eine weitere Operation mit Cobra-Hubschraubern. Diese Operation konnte nicht sehr weit vorrücken und wurde am Abend eine Stufe zurückgezogen. Vom 12.-27. Oktober wurde diese Operation in unterschiedlicher Form fortgesetzt.

Neue Form des Guerillakampfes angewendet

Unsere Kräfte haben während dieser Besatzungsoperation Besonnenheit bewahrt und mit der neuen Art und Taktik des Guerillakampfes alle Angriffe des Feindes ins Leere geführt. Mit Manövern im Gelände sind die Belagerungs- und Einkesselungsversuche unterlaufen und in eine revolutionäre Operation gegen die Besatzer verwandelt worden. Die türkische Armee kam angesichts der effektiven Angriffsformen und der Professionalität unserer Kräfte ins Stocken und musste im Verlauf der Operation drei Mal ihre Einheiten austauschen. Neben den Besatzern haben zahlreiche Kontras und Dorfschützer an der Operation teilgenommen. Die türkische Armee hat während der Operation ihre eigenen Kräfte mit Haubitzen und Mörsern bombardiert und ihre Leichen mit Phosphorbomben verbrannt.

Unsere Guerillakräfte haben vor Ort anhand der Leichen den Tod von drei Besatzern festgestellt. Die Anzahl der bestraften und verletzten Besatzer ist jedoch höher. Drei Unteroffiziere, darunter ein Altgedienter, sind bestraft worden. Der Kommandant der Besatzungsoperation ist verletzt worden.“