Türkische Armee errichtet Feldlazarett in Colemêrg

Die türkische Armee hat ein Feldlazarett in der nordkurdischen Provinz Colemêrg eingerichtet, Dörfer im Grenzgebiet werden entvölkert und zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

Im Zuge der grenzüberschreitenden Militäroperation der Türkei in Südkurdistan finden in der Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) intensive Truppenbewegungen statt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur MA sind in den vergangenen beiden Tagen elf Leichen türkischer Soldaten ins Staatskrankenhaus in Gever (Yüksekova) gebracht worden. Im Grenzgebiet werden Militärtransporte beobachtet, auf beiden Seiten der Grenze kommt es zu Gefechten.

Zugleich wird versucht, Dörfer auf türkischer Seite der Grenze zu entvölkern. Laut Berichten mussten alle jungen Männer das Dorf Marinos verlassen, auch Hirten sollen vertrieben worden sein. Im Dorf befinden sich nur noch wenige alte Menschen, die Schafe sind sich selbst überlassen. Dorfbewohnern wurde offenbar auch verboten, ihre Schafe herauszuholen. Der Zugang zum Dorf ist blockiert, die Region wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

Im Dorf Ertuş im Landkreis Çelê (Çukurca) ist unterdessen ein Feldlazarett der türkischen Armee eingerichtet worden. Bei Gefechten verletzte Soldaten werden außerdem mit Hubschraubern in Krankenhäuser in Colemêrg transportiert. In den Kreisstädten Çelê und Gever sind gesonderte Krankenhausabteilungen eingerichtet worden.