Tödlicher Drohnenangriff in Südkurdistan
Bei einem mutmaßlich türkischen Drohnenangriff nahe Şarbajêr ist ein Mensch getötet worden, ein weiterer wurde verletzt.
Bei einem mutmaßlich türkischen Drohnenangriff nahe Şarbajêr ist ein Mensch getötet worden, ein weiterer wurde verletzt.
Bei einem Drohnenangriff in der Kurdistan-Region Irak (KRI) ist ein Mensch getötet worden, ein weiterer wurde verletzt. Der Luftschlag erfolgte am Sonntagabend im Umland des Qelereş-Wadis im nördlich von Silêmanî gelegenen Distrikt Şarbajêr. Nach Angaben von Quellen in der Region sei die Drohne türkischen Ursprungs, die Opfer sollen auf einem Motorrad unterwegs gewesen sein. Ob es sich bei ihnen um Zivilpersonen oder möglicherweise Angehörige einer Guerillaorganisation handelt, war zunächst unklar. Eine Erklärung der Behörden zu dem Angriff liegt nicht vor.
Das Wadi Qelereş liegt in der Nähe des Dorfes Gelale in der Gemeinde Mawet, die sich an den Ausläufern des Asos-Gebirges befindet. Dort betreibt die in Rojhilat (Ostkurdistan) ansässige Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) gemeinsam mit ihren Kampfverbänden YRK (Verteidigungskräfte Ostkurdistans) und HPJ (Frauenverteidigungseinheiten Ostkurdistans) ihr Basislager. Völkerrechtswidrige Luftangriffe der Türkei gehören in der Region, die gut 200 Kilometer von der türkischen Staatsgrenze entfernt liegt, seit Jahren zur Routine. Auch andere Gebiete des Territoriums der KRI und des Irak, vor allem jene, in denen die kurdische Guerilla vermutet wird, aber auch zivile Siedlungsgebiete wie das ezidische Şengal, werden regelmäßig von der türkischen Armee bombardiert.
Die letzten bekannten Angriffe rund um Gelale waren Anfang Mai und Ende April verübt worden. Zu Opfern war es damals nicht gekommen, laut den YRK hatten die Luftschläge jedoch massive Sachschäden in den Anbauflächen, Bienenstöcken und Weingärten der ansässigen Dorfbevölkerung zur Folge. Vergangenen Samstag waren in Dörfern bei Amêdî mehrere Waldgebiete und Anbauflächen von der türkischen Luftwaffe in Brand geschossen worden. Gestern hatten die Volksverteidigungskräfte (HPG) erklärt, seit dem 1. Juni mindestens dreizehn türkische Luftangriffe in den Medya-Verteidigungsgebieten erfasst zu haben.