Südkurdistan: Wütende Reaktionen auf türkische Angriffe

In Südkurdistan herrscht Wut über die türkischen Angriffe auf Nordsyrien. Eindeutige Äußerungen kamen auch vom irakischen Präsidenten Barham Salih und dem YNK-Politiker Qubat Talabani.

In der südkurdischen Stadt Silêmanî sind gestern Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen den Angriff der türkischen Armee auf Nord- und Südkurdistan zu protestieren. Die Menschen riefen „Mörder Erdoğan“ und „Besatzerstaat Türkei – Raus aus unserem Land“.

Der irakische Staatspräsident Barham Salih, der selbst Kurde ist, verurteilte die türkische Invasion direkt nach ihrem Beginn über Twitter: „Der Angriff der Türkei auf Syrien stellt eine gefährliche Entwicklung dar. Er wird zu einem weiteren humanitären Drama und einer Rückkehr der terroristischen Gruppen führen. Damit entsteht eine große Gefahr für die Region. Die internationale Gemeinschaft muss dieses Drama verhindern und die Rechte der Völker Syriens und des kurdischen Volkes über einen politischen Lösungsweg unterstützen.“

Qubat Talabani (YNK) erklärte als stellvertretender Ministerpräsident der kurdischen Regionalregierung über Twitter: „Keine Macht kann den kurdischen Willen brechen. Das Blut der Kurden ist ebenso wertvoll wie das Blut von US-Amerikanern. Die Welt schuldet den Kurden viel, aber sie zahlt ihre Schulden nicht ab. Jetzt muss sie es tun, indem sie die auf Besatzung und Massaker abzielenden Angriffe auf Rojava stoppt. Zerstörung, Plünderung und Mord nützen einzig dem IS.“