Südkurdische Behörden schließen Kulturzentrum

Die südkurdische Regionalregierung hat das Kulturzentrum Niweger geschlossen. Die Entscheidung dazu sei politisch. Die Behörden stünden im Dienst der Besatzerstaaten, kritisiert der Vorstand.

Das Kunst- und Kulturzentrum Niweger in der südkurdischen Stadt Kelar (Region Germiyan/Garmian) ist geschlossen worden. Bereits am Freitag versuchten Sicherheitskräfte des Asayisch die Einrichtung zu räumen. Nach intensiven Gesprächen war dem Vorstand ein Aufschub von 48 Stunden gewährt worden, damit die Mitarbeiter das Kulturzentrum freiwillig verlassen. Seit Bekanntwerden der Entscheidung, die nach Asayisch-Angaben von der Regionalregierung getroffen wurde, hatten die Mitarbeiter sich geweigert, das Kulturzentrum zu räumen. Trotz dem Aufschub wurde das Gebäude drei Tage belagert.

Der Niweger-Mitarbeiter Muhsin Kerim hat das Vorgehen der Behörden scharf kritisiert. Gegenüber RojNews gab Kerim an: „Die Sicherheitskräfte stehen faktisch im Dienst der Besatzerstaaten, die es darauf abgesehen haben, alle unserer Einrichtungen zu schließen. Die Entscheidung zur Schließung unseres Kulturzentrums in Kelar ist ganz klar politisch und unmoralisch. Wir gehen hier künstlerischen Aktivitäten nach und arbeiten an der Förderung und Entwicklung der kurdischen Kunst und Kultur. Insbesondere Jugendliche werden von uns gefördert“.

Bei dem im Jahr 2016 gegründeten Kunst- und Kulturzentrum Niweger handelt es sich um eine legale Einrichtung. Die Regionalregierung hat ihr Handeln bisher nicht kommentiert.  Zuletzt haben die Behörden in Südkurdistan rechtswidrig die Büros der Tevgera Azadî (Bewegung für eine freie Gesellschaft in Kurdistan) schließen lassen. Trotz Aufforderung der irakischen Wahlbehörde, die Büros von Tevgera Azadî freizugeben, bleiben die Parteigebäude weiterhin geschlossen.