Staatsterror in Kurdistan: Dutzende Festnahmen

Im Zuge des politischen Vernichtungsfeldzugs in Nordkurdistan sind Dutzende Menschen festgenommen worden. In den meisten Fällen ist unklar, was den Betroffenen vorgeworfen wird. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand wird verweigert.

Bei Razzien in den nordkurdischen Provinzen Amed, Şirnex und Bedlîs (tr. Diyarbakır, Şırnak und Bedlîs) sind Dutzende Menschen festgenommen worden.

In der Kreisstadt Farqin (Silvan) wurden zahlreiche Häuser von der Polizei gestürmt, 13 Personen wurden festgenommen. Den Betroffenen wird vorgeworfen, Aktionen zum Jahrestag der Kobanê-Aufstände vom 6. bis 8. Oktober 2014 geplant zu haben. Von den Festgenommenen sind die Namen von Rêzan Erenfik, Mehmet Katar, Doğan Tuncer, Veysi Fidan und İsmail Ulaş bekannt. Ihre Wohnung wurden durchsucht.

Aus bisher unbekannten Gründen sind auch in der Kreisstadt Cizîr (Cizre) am frühen Morgen Wohnungen in mehreren Vierteln durchsucht worden. Pınar Kurami, Ali Tunç und Cengiz Hadioğlu wurden festgenommen, nach weiteren Personen wird gefahndet.

Im Zuge des politischen Vernichtungsfeldzugs gegen die kurdische Opposition sind am Dienstag zwölf Personen in Silopiya (Silopi) festgenommen worden. Die Betroffenen werden weiterhin auf der Polizeidirektion der Kreisstadt festgehalten.

In Bedlîs und den umliegenden Kreisstädten hat am Dienstagmorgen eine von Polizei und Jandarma gemeinsam durchgeführte Festnahmeoperation stattgefunden. Insgesamt acht Personen wurden festgenommen, darunter die HDP-Politiker Aziz Başboğa und Ihsan Deniz. Was ihnen vorgeworfen wird, ist unbekannt. Die Akte steht unter Geheimhaltung und den Festgenommenen wird der Kontakt zu Rechtsanwält:innen verweigert.