Sippenhaft in Südkurdistan

Die Sicherheitskräfte der südkurdischen Regierungspartei PDK wollten einen Mann in Hewlêr festnehmen. Da er sich nicht zu Hause befand, wurden seine Frau und vier Kinder in Sippenhaft genommen. Sie werden seit 36 Tagen festgehalten.

In Südkurdistan ist eine Familie in Sippenhaft genommen worden. Die Sicherheitskräfte der Barzani-Partei PDK stürmten am 25. Juli eine Wohnung in Hewlêr (Erbil), um Muhsin Düzenci festzunehmen. Da sich der Gesuchte nicht zu Hause befand, wurden kurzerhand seine Frau und seine vier Kinder im Alter zwischen vier und zwanzig Jahren mitgenommen. Sie werden seit 36 Tagen als Geiseln bei der Polizei in Hewlêr festgehalten.

Was Muhsin Düzenci vorgeworfen wird, ist unbekannt. Der aus Gever in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) stammende Kurde ist vor 13 Jahren nach Südkurdistan geflohen, weil er in der Türkei gesucht wurde.

Wie sein Cousin Bayram Düzenci gegenüber RojNews erklärte, gibt es keinen Kontakt zu der festgenommenen Frau und den Kindern. Auf Anfragen von Verwandten bei der Polizei sei lediglich geantwortet worden, dass die Familie festgehalten wird, bis sich der Gesuchte stellt.