Silêmanî: Zivilgesellschaft mobilisiert gegen Invasion
Die Zivilgesellschaft Südkurdistans mobilisiert zum Massenprotest gegen die türkische Invasion. Zehn NGOs und politische Parteien rufen zur Demonstration in Silêmanî auf.
Die Zivilgesellschaft Südkurdistans mobilisiert zum Massenprotest gegen die türkische Invasion. Zehn NGOs und politische Parteien rufen zur Demonstration in Silêmanî auf.
Die Zivilgesellschaft in Südkurdistan mobilisiert derzeit zum Massenprotest gegen die türkische Invasion in der Autonomieregion. Seit dem 23. April greift die türkische Armee unter Zuhilfenahme von dschihadistischen Söldnern kurdisches Territorium auf dem Staatsgebiet des Iraks an. Mindestens 20 Dörfer im Grenzgebiet sind bereits entvölkert worden, tausende Hektar landwirtschaftliche Fläche und Waldgebiete und damit die Lebensgrundlage der angestammten Zivilbevölkerung wurden zerstört. Aus Dörfern in Zaxo werden bereits erste Plünderungsfeldzüge gemeldet.
Um gegen die Besatzung Südkurdistans und die damit einhergehende Ausbeutung der Natur und Ressourcen zu protestieren, organisieren zehn NGOs und politische Parteien am morgigen Samstag in der Metropole Silêmanî eine Großdemonstration. Zahlreiche Vereinigungen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Ökologie sowie namhafte Persönlichkeiten haben bereits ihre Unterstützung bekundet und wollen sich ebenfalls an dem Massenprotest beteiligen.
Pressekonferenz von Navenda Kar a Nîştimanî heute in Silêmanî
Nach Angaben von Nebez Xalid beginnt die Demonstration um 17 Uhr vor dem Navenda Kar a Nîştimanî auf der Rêya Saholeke (Salim) und führt bis zum Park Baxê Giştî. Zu den ausrichtenden Organisationen und Parteien gehören unter anderem die Schiitisch-Kommunistische Partei, Tevgera Azadî und die NGO Grünes Kurdistan.
KCK ruft auf, sich gegen Umweltzerstörung zu erheben
Das Außenkomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hatte in dieser Woche bereits Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie Ökologiebewegungen aufgerufen, ihre Stimme gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan (Irak) und die damit verbundene Umweltzerstörung zu erheben. Die Besatzungsoperationen der Türkei seien nicht nur eine Katastrophe in den Lebensbedingungen der Menschen in den Kriegszonen, sondern stellten auch eine existentielle Katastrophe für die Natur in der Region dar, heißt es in einer Stellungnahme des KCK-Außenkomitees. In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass türkische Firmen auf irakischem Territorium im Grenzgebiet in Behdînan systematisch Wälder roden und das Holz in die Türkei bringen. Der irakische Präsident Barham Salih warf der Türkei vor, mit den Abholzungen in Südkurdistan ein „Umweltverbrechen“ zu begehen.