Silêmanî: Polizei greift Protest gegen Krieg an

Die Polizei in Silêmanî hat eine Demonstration anlässlich des globalen Aktionstages „Defend Kurdistan“ verhindert und Teilnehmende mit Tränengas und Schlagstöcken attackiert. Zuvor war die Veranstaltung erlaubt worden.

In der südkurdischen Metropole Silêmanî ist eine Demonstration aus Anlass des globalen Aktionstages „Defend Kurdistan“ von einem großen Polizeiaufgebot verhindert worden. Nach einem kurzfristig erteilten Verbot hielten Sicherheitskräfte der in Silêmanî regierenden YNK (Patriotische Union Kurdistans) die Beteiligten davon ab, den Marsch nach einer Auftaktkundgebung zu starten. Proteste gegen die Verbotsverfügung wurden mit dem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken beantwortet. Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten sind verletzt worden.

„Erst genehmigen, dann verbieten und bekämpfen – das scheint die Reihenfolge zu sein, auf die Sicherheitskräfte von Silêmanî neuerdings drängen, um Proteste gegen die türkische Invasion zu unterdrücken“, kritisierte Tara Hisên, Ko-Vorsitzende der kurdischen Azadî-Bewegung (Tevgera Azadî ya Civaka Kurdistanê), den Polizeieinsatz. Die Teilnehmenden lösten die Zusammenkunft nach dem Übergriff auf und verließen den Platz.


Warum die Demonstration kurz vor Beginn verboten wurde, ist unklar. Weder wollte sich die Polizei dazu äußern noch eine andere Behörde. Die Azadî-Bewegung will zu einem späteren Zeitpunkt eine Stellungnahme abgeben.