„Sie kommen mit Baggern und Panzern zu den Munzur-Quellen“
Der HDP-Abgeordnete für die Provinz Dersim, Ali Önlü, kritisiert die Zerstörung der Munzur-Quellen durch den türkischen Staat.
Der HDP-Abgeordnete für die Provinz Dersim, Ali Önlü, kritisiert die Zerstörung der Munzur-Quellen durch den türkischen Staat.
Die Quellen des Munzur gehören zu den heiligsten Orten der Alevit*innen in der nordkurdischen Provinz Dersim. Die Regierung will die Quellregion bei Pilûr (Ovacık) sperren und profitorientiert umgestalten. Die Bevölkerung wurde in keiner Weise in das Projekt einbezogen, vor Ort wurde ein umfassendes Versammlungsverbot verhängt. Das Gebiet ist von Militär und Polizei abgesperrt. Der freie Zugang und Picknicken wurden verboten. Die Menschen von Dersim protestieren gegen die Umweltzerstörung.
Der HDP-Abgeordnete Ali Önlü befand sich zu Untersuchungen in der Region. Er bezeichnet das Vorgehen der Regierung als einen inakzeptablen Eingriff und erklärt: „Diese Dinge hat die Regierung schon vor 1938 [dem Genozid] im Namen von ‚Investitionen‘ getan. Im Namen der Zivilisation wurden Straßen und Militärstützpunkte gebaut. Das alles zielte darauf ab, die Bevölkerung von ihren historischen Wurzeln zu trennen.
Sie marschieren in einen wichtigen religiösen Ort mit Panzern, Artillerie und Baggern ein. Dies zeigt ihre Mentalität der Zerstörung diesem Volk und diesem Land gegenüber. Sie behandeln die Sprache, den Glauben und die Identität dieser Menschen respektlos. Der AKP-Vorsitzende hatte damals beim Gezi-Widerstand die Lüge verbreitet, die Menschen seien mit Schuhen in die Moscheen gegangen. Aber hier, an den Munzur-Quellen, marschieren sie mit Waffen auf. Die Straßen sind gesperrt und sie kontrollieren die Menschen, was sie denn in den Taschen haben. Sie lassen nur eine bestimmte Zahl von Menschen zu. Aber hier ist nicht nur ein Zentrum des Glaubens, sondern auch der Kultur und des Lebens. Die Proteste der Menschen in Dersim, der Glaubenseinrichtungen und der zivilgesellschaftlichen Organisation sind wichtig und richtig. Es handelt sich um einen inakzeptablen Angriff.“