Rojhat Zîlan in Wan beigesetzt
Die Leiche des beim Angriff auf das Innenministerium in Ankara gefallenen Guerillakämpfers Rojhat Zîlan wurde in Wan-Erdîş beigesetzt.
Die Leiche des beim Angriff auf das Innenministerium in Ankara gefallenen Guerillakämpfers Rojhat Zîlan wurde in Wan-Erdîş beigesetzt.
Am 1. Oktober drang eine Spezialeinheit der Volksverteidigungskräfte (HPG) in das Machtzentrum des türkischen Regimes ein und griff die Generaldirektion für Sicherheit des Innenministeriums im Regierungsviertel von Ankara an. Die beiden Kämpfer Rojhat Zîlan (Özkan Şahin) und Erdal Şahin (Hasan Oğuz) hatten ihren Tod bei der deshalb so bezeichneten „Fedai-Aktion“ einkalkuliert. Nun sind beide Kämpfer beigesetzt.
Der türkische Staat setzte alles daran, um Beileidskundgebungen und öffentliche Solidaritätsbekundungen zu verhindern. Der Leichnam von Rojhat Zîlan wurde zunächst von der Polizei verschleppt und in der Nacht nach Erdîş gebracht, wo er unter Beteiligung der engsten Familienmitglieder beigesetzt wurde.
Zuvor war die Leiche von Rojhat Zîlan nach einem DNA-Test zur Bestätigung seiner Identität nach Wan gebracht worden. Seine Familie war zum Flughafen gekommen, um die überführte Leiche zu übernehmen. Die Polizei übergab die Leiche jedoch nicht den Angehörigen, sondern brachte sie in die Kreisstadt Erdîş. Dort wurde der Leichnam in der Nacht der Familie ausgehändigt. Währenddessen wurde Kardoğan, der Geburtsort des Gefallenen im Bezirk Wan-Erdîş, von Polizei und Militär umstellt, und das Betreten und Verlassen des Dorfes wurde verboten.
Der türkische Staat ist in diesem Fall ähnlich wie bei dem ebenfalls bei der Aktion gefallenen Erdal Şahin vorgegangen. Der Kämpfer war am späten Montagabend unter massiver Polizeiabsperrung in der Küstenprovinz Mersin beigesetzt worden. Nur engen Verwandten wurde der Zutritt zum Friedhof in Yenişehir gestattet. Zuvor hatte die Polizei die Leiche nach Mersin gebracht, anstatt sie den Angehörigen zu übergeben. Die Familie wurde erst Stunden später über diesen Schritt informiert. Lediglich neun Verwandte, darunter die Geschwister des Kämpfers, durften der Beisetzung beiwohnen.