Der Leichnam des an der Fedai-Aktion in der türkischen Hauptstadt Ankara beteiligten Guerillakämpfers Erdal Şahin ist am späten Montagabend beigesetzt worden. Nur nahen Verwandten wurde der Zutritt auf den von einem hohen Polizeiaufgebot belagerten Friedhof bei Yenişehir in der Küstenprovinz Mersin gestattet. Zuvor verschleppte die Polizei die Leiche.
Erdal Şahin, der bürgerlich Hasan Oğuz hieß, war einer von zwei Kämpfern einer Sondereinheit der Volksverteidigungskräfte (HPG), die am Sonntag einen Angriff gegen die Generaldirektion für Sicherheit des türkischen Innenministeriums im hochgesicherten Regierungsviertel in Ankara durchgeführt haben. Am Montag wurden seine Familienangehörigen von den Behörden aufgefordert, eine DNA-Probe zur Feststellung der Identität abzugeben. Die Ergebnisse des Abgleichs bestätigten noch am Abend, dass es sich eindeutig um Oğuz handelte.
Statt den Leichnam des Gefallenen den Angehörigen zu übergeben, wurden die sterblichen Überreste von Hasan Oğuz von der Polizei aus Ankara nach Mersin gebracht. Die Familie wurde erst Stunden später über den Schritt informiert. Der Friedhof, auf dem Oğuz am Abend beerdigt worden ist, war zuvor von der Polizei hermetisch abgeriegelt worden. Lediglich neun Verwandte, darunter die Geschwister des Kämpfers, durften der Beisetzung beiwohnen. Bevor sie jedoch Zugang auf den Friedhof erhielten, wurden sie einer GBT-Abfrage unterzogen. GBT steht für „Genel Bilgi Toplama“ und ist eine 2002 von der türkischen Polizei eingeführte Überprüfungstechnologie für Identitätsdokumente.