Rituelle Waschung von Guerillaleichen vor Beisetzung verhindert

Türkische Soldaten haben die zeremonielle Leichenwaschung von zwei gefallenen Guerillakämpfern in der nordkurdischen Provinz Semsûr verhindert. An den Beerdigungen durften nur jeweils fünf Personen teilnehmen.

Am 7. Mai sind drei Guerillakämpfer der Volksverteidigungskräfte (HPG) bei einem Gefecht mit der türkischen Armee in der Umgebung von Korê (Koru) in der nordkurdischen Provinz Semsûr (Adıyaman) gefallen. Zwei der Guerillakämpfer, Zeynel Alakuş und Gafari Yorulmaz, wurden gestern beigesetzt. Ihre Leichen wurden am Mittwoch von Angehörigen aus der Leichenhalle in Meletî (Malatya) abgeholt. Die AKP-Stadtverwaltung von Meletî weigerte sich, den Familien wie üblich ein städtisches Fahrzeug zum Transport der Leichen zur Verfügung zu stellen. Eine private Firma aus Amed (Diyarbakır) stellte schließlich ein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung und transportierte die Leichen nach Semsûr. Dort untersagten türkische Soldaten die rituell vorgesehene Waschung der Leichen vor ihrer Beisetzung und ließen nur fünf Personen zur Beerdigung zu. Zeynel Alakuş wurde in Tolmez (Dandırmaz), Gafari Yorulmaz in Gomik (Çamyurdu) beigesetzt.

Der türkische Staat benutzt die Leichen von gefallenen Guerillakämpfer*innen als Mittel des Spezialkriegs. Durch die Verstümmelung von Leichen, die systematische Zerstörung von Gräbern und die Verhinderung der Durchführung religiöser Vorschriften wie Waschungen soll die Bevölkerung gedemütigt und ihr Widerstandswille gebrochen werden.