Regierung lässt erneut Friedhof schänden
In Bismil ging die Polizei gestern Abend gegen einen Friedhof vor, auf dem Gefallene der Freiheitsbewegung begraben sind.
In Bismil ging die Polizei gestern Abend gegen einen Friedhof vor, auf dem Gefallene der Freiheitsbewegung begraben sind.
Gestern Abend umstellte die Polizei mit Panzerfahrzeugen den Friedhof in Bismil, auf dem die Gefallenen der kurdischen Freiheitsbewegung der HPG, YPG, YPJ, YPS, YPS-JIN und YJA-STAR begraben sind. Polizeieinheiten stürmten daraufhin den Friedhof und übermalten auf den Grabsteinen die Codenamen und die Bezeichnung „gefallen“ mit schwarzer Farbe. Einige Grabsteine wurden zerbrochen oder herausgerissen. Auch die Grabeinfassungen wurden beschädigt.
Der Einsatz dauerte bis gestern gegen 23:00 Uhr. Bei dem Grab des am 31. Dezember 2012 bei einer Militäroperation getöteten HPG-Kämpfers Ertem Karabulut (Numan Amed), brachen die Polizisten das Eingangsgitter auf und nahmen den Grabstein, auf dem eine Zitat des Verstorbenen steht, mit auf die Wache. Der Vater, Mehmet Ali Karabulut, kommentierte dies mit: „Jetzt versuchen sie schon Krieg gegen unsere Knochen zu führen.“
Dies geschieht nicht zum ersten Mal. So änderte die Polizei auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft in Diyarbakır die Namen auf den Grabsteinen am Yeniköy Friedhof. Angehörige der Gefallenen protestierten dagegen und erneuerten die Grabsteine.