Rat von Mexmûr: Wir werden uns niemals ergeben
Nach den erneuten Angriffen der türkischen Luftwaffe auf das Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak kündigt der Volksrat des selbstverwalteten Camps Widerstand an.
Nach den erneuten Angriffen der türkischen Luftwaffe auf das Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak kündigt der Volksrat des selbstverwalteten Camps Widerstand an.
Um Mitternacht (23 Uhr mitteleuropäischer Zeit) startete die türkische Luftwaffe eine Angriffswelle auf das Flüchtlingslager Mexmûr, die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete und die Region Şengal. Der Angriff auf landwirtschaftlich genutzte Flächen um das Flüchtlingslager Mexmûr dauerte etwa 40 Minuten. Dabei gerieten große Flächen Weideland in Brand.
Der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Mexmûr, Hecî Kaçan, gab noch in der Nacht eine Erklärung zu den Angriffen ab. Er sagte, solche Angriffe seien für die Menschen in Mexmûr nichts Neues. Im Flüchtlingslager Mexmûr leben etwa 12.000 Menschen, die vor allem in den 90er Jahren vom türkischen Staat aus der nordkurdischen Region Botan vertrieben worden waren. Kaçan betonte: „Das Volk von Mexmûr hat sein Leben lang große Opfer gebracht. Die Menschen hier haben allen Angriffen widerstanden und haben niemals einen Schritt zurück gemacht. Sie werden die Menschen hier niemals zur Aufgabe bringen.
„Mit Eurer Unterstützung werden wir widerstehen“
Wir rufen das kurdische Volk und seine Freundinnen und Freunde auf, mit eurer Unterstützung werden wir Widerstand leisten und uns nicht ergeben. Auch wenn der Feind mit schmutzigen Kriegspraktiken angreift, das Volk wird niemals weichen. Diese Angriffe werden unseren Verbundenheit mit Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und unseren Gefallenen noch weiter stärken. Wir verurteilen die Kräfte, die dem türkischen Staat in diesem schmutzigen Krieg Unterstützung leisten. Blockade, Embargo und Angriffe werden uns nicht zurückwerfen. Der Widerstand der Menschen von Mexmûr wird siegen.“
Die Türkei hat in der letzten Nacht eine Luftoffensive gegen Südkurdistan gestartet. Zeitgleich zu den Angriffen auf Camp Mexmûr wurde neben den Guerillagebieten in und um Qendîl auch die ezidische Şengal-Region bombardiert. In Serdeşt wurde eine Krankenstation getroffen, es ist die Rede von mehreren Verletzten.