Qendîl-Abordnung: Wir gehen nach Bagdad

Bewohner der Qendîl-Region haben Gespräche im südkurdischen Regionalparlament über die fortgesetzten Angriffe der türkischen Armee geführt. „Sollte das Parlament keine klare Haltung beziehen, gehen wir nach Bagdad“, kündigten sie an.

Eine Abordnung von Vertretern aus der Bevölkerung der Region Qendîls hat am Sonntag im südkurdischen Regionalparlament Gespräche über die fortgesetzten Angriffe der türkischen Armee geführt. Gulale Osman, Ko-Bürgermeister von Qendîl kündigte heute an, nach Bagdad zu ziehen, sollte das Parlament in Hewlêr (Erbil) keine klare Haltung gegen die drohende Besatzung Südkurdistans beziehen.

Die Abordnung aus Qendîl war gestern vom Parlamentssekretär der südkurdischen Regionalregierung empfangen worden. Zu dem Gespräch gab Osman an: „Eine direkte Antwort auf unsere Forderungen hat unsere Abordnung nicht erhalten. Angegeben wurde nur, dass unsere Forderungen an das Parlament weitergeleitet werden. Zu unserer gegen die Besatzung geforderten Sondersitzung wurde ebenfalls keine Zusage gemacht. Lediglich eine Abordnung bestehend aus Mitgliedern des Parlaments werde die Dörfer in der Region von Qendîl besuchen, hieß es. Diese Abordnung soll dann auch die vom türkischen Staat bombardierten Dörfer besuchen“.

Die Bevölkerung von Qendîl hatte ähnliche Forderungen bereits in der Vergangenheit gestellt, blieb allerdings erfolglos. „Sollte das Parlament dieses Mal keine klare Haltung beziehen und auf unsere Forderungen reagieren, gehen wir nach Bagdad“, kündigte Osman an.