Politischer Vernichtungsfeldzug in Amed: Dutzende Festnahmen

Die türkische Polizei hat offenbar aufgrund einer Denunziation zahlreiche Wohnungen in Amed gestürmt und verwüstet, knapp zwanzig Personen wurden festgenommen. Unter den Betroffenen ist der Fotograf Suphi Orhan.

In Amed (tr. Diyarbakir) sind am frühen Morgen knapp zwanzig Personen festgenommen worden. Die türkische Polizei stürmte zahlreiche Wohnungen und misshandelte die Anwesenden. Die Festnahmen erfolgten offenbar aufgrund einer Denunziation. Mehrere Wohnungstüren wurden mit Rammböcken aufgebrochen, die Inneneinrichtungen wurden von der Polizei verwüstet.

Einer der Betroffenen ist der Fotograf Suphi Orhan, er wurde bei der Festnahme misshandelt. Muhsin Acar, der ebenfalls festgenommen wurde, wurde die Nase gebrochen, sein Gesicht ist voller Hämatome. Von der Polizeigewalt zeugen Fotos von einem blutigen Teppich aus der Wohnung. Seine Angehörigen teilten dazu mit: „Es wurde an der Tür geklopft und wir machten auf. Sofort drangen Polizisten herein. Wir mussten uns auf den Boden legen. Muhsin wurde in ein Zimmer gebracht, wir in ein anderes. Wir konnten seine Stimme hören. Sie haben ihm die Nase gebrochen. Auf dem Teppich sind Blutspuren. Sie sagten, dass ein Festnahmebefehl vorliegt, und nahmen Muhsin mit. Die Wohnung wurde zwei Stunden lang durchsucht.“

Außer Suphi Orhan und Muhsin Acar wurden Mazlum Kardaş, Fermandar Kardaş und Sohbet Yıldız festgenommen, die anderen Betroffenen sind bisher namentlich nicht bekannt. Was den Festgenommenen vorgeworfen wird, ist ebenfalls nicht bekannt, die Akte steht unter Geheimhaltung.