Politischer Vernichtungsfeldzug: 18 Verhaftungen in Dîlok

Der türkische Staat setzt seinen Plan zur Zerschlagung organisierter kurdischer Strukturen systematisch um. In Dîlok sind 18 politisch aktive Personen wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden.

Im Rahmen des türkischen Repressionsplans zur Zerschlagung der politischen und zivilgesellschaftlichen Organisierung von Kurdinnen und Kurden sind in Dîlok (türk. Antep) insgesamt 18 Personen wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden. Am Dienstag waren in der Stadt 29 Personen aus dem Umfeld der politischen Parteien HDP, DBP und SYKP bei Hausdurchsuchungen festgenommen worden. Inzwischen sind alle Festgenommenen von der Polizei und der Staatsanwaltschaft verhört worden. Elf Personen wurden in Hausarrest geschickt oder mit Meldeauflagen freigelassen.

Unter den Verhafteten befinden sich Musa Aydın und Songül Koçdağ, die Ko-Vorsitzenden des HDP-Provinzverbands von Dîlok, sowie die „Friedensmutter“ Remziye Erdem. Ihnen werden Aktivitäten beim Kommunalwahlkampf 2019 und für den zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss DTK vorgeworfen. Im Verhör wurden ihnen unter anderem ihre Beiträge in den sozialen Medien vorgehalten. Dem Repressionsschlag vorangegangen waren Observationen und Telefonüberwachungen.

Bei den verhafteten Politikerinnen und Politikern handelt es sich um Musa Aydın, Adnan Erol, Hurşit Besle, Abdullah Acar, Enver Özman, Sevinç Selçuk, Ömer Sungur, İbrahim Dağ, Hasan Saran, Songül Koçdağ, Ali Şimşek, Ahmet Aşkar, Bahri Yarış, Remziye Erdem, Recai Yılmaz, Cüneyt Kaya, Remziye Kuş und İsa Aslan.

Zeitgleich zu den Festnahmen in Dîlok waren am Dienstag in Amed (Diyarbakir) Dutzende Frauen festgenommen worden, von denen fünf verhaftet wurden. Die Sprecherin der Frauenbewegung TJA, Ayşe Gökkan, befindet sich weiterhin in Gewahrsam.