PKK: „YNK muss ihre Probleme ohne Schaden lösen“

In der zweitstärksten Partei in Südkurdistan, der YNK, herrscht ein Machtkampf. Das Außenbeziehungskomitee der PKK fordert die YNK auf, die internen Konflikte umgehend zu lösen.

In der im Parlament Südkurdistans als zweitstärkste Kraft vertretenen YNK (Yekîtîya Nîştîman Kurdistan - Patrotische Union Kurdistans) tobt ein Machtkampf. Die PKK betont demgegenüber, dass dieser interne Konflikt der YNK einvernehmlich gelöst werden müsse, ansonsten sei vor allem die Türkei die Gewinnerin. Das Außenbeziehungskomitee der PKK hat folgenden Appell an die YNK veröffentlicht:

„Wir erklären unsere Überzeugung und unsere Erwartung, dass die in den letzten Tagen eskalierende Führungskrise in der Yekîtîya Nîştîman Kurdistan auf der Grundlage der vom Parteikongress abgestimmten Vollmachten, im Rahmen des Parteirechts und der nationalen Verantwortung gelöst wird.

Die YNK, die von Celal Talabanî gegründete Partei, hat eine wichtige Haltung im Kampf für Demokratie und Freiheiten sowie im nationalen Kampf Kurdistans eingenommen. Sie spielt für alle Kurd:innen und ihre Freund:innen auch weiterhin diese Rolle. Es ist wichtig, dass die Probleme, die in den letzten Tagen aufgetreten sind, durch die zuständigen Mechanismen der Partei auf der Grundlage eines gegenseitigen Verständnisses und Dialogs gelöst werden. Die YNK ist eine Partei, die in Südkurdistan sowie in den anderen Teilen Kurdistans und überall dort, wo es Kurd:innen gibt, respektiert und geschätzt wird. Ihre Rolle ist entscheidend für die Arbeit für eine kurdische Einheit und zur Lösung der inneren Probleme unter den Kurd:innen im Dialog und auf demokratischer Grundlage. Auf dieser Basis glauben wir, dass die Probleme gelöst werden, ohne dass noch viel Zeit verstreicht und sie sich weiter vertiefen.

Wenn wir die innere Konjunktur betrachten, dann wird klar, dass große Gefahren und Risiken im Raum stehen, die bis hin zur Bedrohung der Verstetigung der kurdischen Errungenschaften reichen. Die verantwortlichen Parteiorgane können in einer solchen Phase intervenieren und das Problem lösen, bevor es sich vertieft, indem gegenseitige Vorhaltungen und Positionierungen, welche den demokratischen Werten schaden, vermieden werden. Andernfalls wird sich das sowohl auf die aktuelle Situation der YNK auswirken als auch ihre Planungen für die Zukunft und es wird ihre Arbeit schwächen. Dies schädigt neben der Partei auch den Kampf des kurdischen Volkes für Demokratie und Freiheit.

Als Partei haben wir die Rolle der YNK im Kampf für die Freiheit Kurdistans immer beachtet und ihr Bedeutung beigemessen. Wir haben an der Freundschaft zwischen Celal Talabanî, Ibrahim Ahmed und Abdullah Öcalan sowie dem Ansatz festgehalten, Probleme mit einem gemeinsamen Verständnis zu lösen. Für die kommende Phase möchten wir erklären, dass wir unserer Verantwortung auf der Grundlage der Rolle und Mission der YNK, diese Linie ebenfalls zu gehen, nachkommen werden. Wir erklären, dass ihre Probleme so schnell wie möglich gelöst werden müssen, bevor man den Gegnern und den Feinden des kurdischen Volkes eine Freude bereitet und der YNK Schaden zufügt."