Vor ungefähr zwei Wochen begann das türkische Militär mit der Besatzung von Geliyê Reş, Çemê Hecî Beg, Çiyayê Siro und der Umgebung der Dörfer Bermize, Çinarok, Eşîme Nû, Eşîme Kevn und Kevnegund. Bei der Errichtung von Stützpunkten auf dem Gipfel des Siro und oberhalb des Dorfes Bermize wurde schweres Arbeitsgerät eingesetzt. Hirten, die sich dem Gebiet näherten, wurden beschossen.

Auf Hirten geschossen

Wie ein Hirte aus Çinarok, der anonym bleiben möchte, gegenüber ANF mitteilte, sei er vor zwei Tagen von türkischen Soldaten beschossen worden, als er seine Herde auf ein Weidegebiet treiben wollte. Seitdem wage es niemand mehr, sich der Gegend zu nähern.

„Wir sind hier geboren und aufgewachsen. Wir haben schon immer hier gelebt und unsere Herden auf diesem Gebiet weiden lassen. Jetzt sind wir von den Soldaten, die sich dort vor wenigen Tagen niedergelassen haben, beschossen worden. Sie haben irgendetwas auf Türkisch gesagt. Wir verstehen ihre Sprache nicht. Dann haben die Dorfschützer, die bei ihnen sind, auf Kurdisch gesagt, dass es sich um Sperrgebiet handele und wir unsere Tiere nicht mehr herbringen sollen. Dieses Mal seien nur Warnschüsse abgegeben worden, sollten wir uns jedoch ein weiteres Mal nähern, werde gezielt geschossen.“

Breitflächige Waldabholzung

Das türkische Militär habe außerdem große Waldflächen abgeholzt. Die Bevölkerung der Gegend ist entsetzt: „Sie kommen her und besetzen unsere Felder und Wälder. Als ob das nicht reichen würde, fällen sie unsere Bäume, die wir immer sorgfältig geschützt haben. Das Holz lassen sie von den Dorfschützern, die sie mitgebracht haben, in Rubarok, Şemzinan und anderen Orten verkaufen.“

„PDK liefert uns aus“

Der Dorfbewohner von Çinarok sagt, in dem betroffenen Gebiet lebten Angehörige des Stammes Bradost, der schon immer Konflikte mit der PDK gehabt hätte. Daher wolle die PDK das Gebiet bewusst der Türkei übergeben: „Die Menschen vom Stamm der Bradost sind für ihre Liebe zum Land bekannt. Sie heißen alle willkommen, die für Kurdistan kämpfen, und sie haben schon immer Haltung gegen diejenigen bezogen, die sich nicht für kurdische Interessen einsetzen. Aufgrund unserer Konflikte mit der PDK soll unser Gebiet jetzt der Türkei übergeben werden. Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Heimat auf diese Weise verkauft wird.“

Agentenanwerbung

Aufgrund der Besatzung durch die türkische Armee haben einige Familien bereits ihre Dörfer verlassen. Andere sollen jedoch mit der Türkei zusammenarbeiten und sich als Agenten betätigen. Ein Mann aus Bermize sagt aus, dass er die Namen dieser Personen kenne: „Ich hoffe, sie erkennen ihren Fehler und hören damit auf, dem Feind zu dienen. Sollten sie es nicht tun, müssen wir uns eindeutig dazu positionieren. Bis heute hat es niemanden hier gegeben, der dem Feind dient. Wir wissen nicht, ob diese Personen aus eigenem Antrieb handeln oder ob sie von irgendjemandem Anweisungen erhalten. Wir wollen jedoch, dass sie sofort damit aufhören.“