Ostkurdistan: Proteste gegen Hinrichtung

In ostkurdischen Städten haben Proteste gegen die Hinrichtung des kurdischen politischen Gefangenen Heidar Ghorbani stattgefunden. Läden blieben geschlossen.

Viele Menschen in ostkurdischen Städten folgten den Aufruf von politischen Aktivist:innen und schlossen ihre Läden. Damit protestierten sie gegen die Hinrichtung des kurdischen politischen Gefangenen Heidar Ghorbani. Ghorbani war entgegen internationalen Protesten am Sonntagmorgen in Sine hingerichtet worden. Der 48-Jährige aus einem Dorf im ostkurdischen Kamyaran befand sich seit Oktober 2016 als „Mitglied der PDK-I“ (Demokratische Partei Kurdistans-Iran) und wegen „Opposition gegen den Iranischen Staat“ in Haft. UN-Menschenrechtsexperten hatten den Iran im September aufgefordert, die Verurteilung wegen des Fehlens eines fairen Verfahrens und „ernsthafter Besorgnis“ aufgrund von Folter aufzuheben.

Heidar Ghorbani | Foto: KHRN

Amnesty International forderte auch den Verzicht auf die Todesstrafe und erklärte, das Verfahren sei nicht fair gewesen. Die in Oslo ansässige iranische Menschenrechtsorganisation (IHR) berichtet, dass Ghorbani ohne Beweise und ohne reguläres Verfahren gefoltert und zum Tode verurteilt wurde. Die Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen verurteilte seine Hinrichtung und erklärte: „Das iranische Regime hat Heidar Ghorban heimlich hingerichtet, ohne seine Familie und Anwälte zu informieren. Die Menschenrechte wurden mit Füßen getreten.“