Der US-amerikanische Linguist Noam Chomsky hat ein Grußwort an die Teilnehmenden der Newroz-Feier in Wan gesendet: „Es ist ein Privileg für mich, auch nur einen kleinen Beitrag zu dem bemerkenswerten Kampf des kurdischen Volkes leisten zu können.“
Der US-amerikanische Linguist Noam Chomsky hat ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Newroz-Feier in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Wan gesendet, wo am Sonntag zehntausende Menschen unter Schneefällen den Frühling zu begrüßen. Chomsky hob in seiner über eine große Leinwand übertragenen Botschaft hervor, dass die Kurdinnen und Kurden „heldenhaft“ für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften und ihr Widerstand stets „inspirierend“ für ihn gewesen sei.
„Sie waren furchtbarer Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt und haben es geschafft, diese zu überwinden. Sowohl ihr Kampf als auch ihr Erfolg im Angesicht extremer Härten sind inspirierend. Es ist ein Privileg für mich, auch nur einen kleinen Beitrag zu diesem bemerkenswerten Kampf leisten zu können“, hieß es im Grußwort des 93-Jährigen, der weltweit zu den prominentesten Kapitalismus- und Globalisierungskritikern zählt.
Im weiteren Verlauf kam Chomsky auf ein Seminar an der Universität Rojava im nordostsyrischen Qamişlo zu sprechen, das er vergangenes Jahr zur Einführung der Vorlesungsreihe „Rojava Freedom“ am Institut für Sozialwissenschaften gehalten hatte. „Das war noch vor ein paar Jahren völlig unvorstellbar. Dies sollte uns lehren, dass die menschliche Seele nicht nur zur Vorstellungskraft, sondern auch zur Verwirklichung fähig ist“, sagte Chomsky rückblickend. Weiter hieß es: „Dies ist eine Lektion, die uns durch den kurdischen Widerstand und den Erfolg eingeprägt wurde. Er wird sich natürlich weiterentwickeln, und er wird in Zukunft nicht weniger inspirierend sein. Sie werden nichts Geringeres erreichen, als die Geschichte in der Zukunft zu gestalten. Newroz Piroz Be!“
Chomsky protestierte auch nachdrücklich gegen die Isolationshaft von Abdullah Öcalan, dem Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung, der seit 1999 im Inselgefängnis Imrali als politische Geisel festgehalten wird. „Herr Öcalan ist einer entsetzlichen Isolation ausgesetzt. Diese Isolation wirkt sich auch auf das kurdische Volk aus. Sie muss durchbrochen werden“, so Chomsky. Die Botschaft wurde feierlich bejubelt und erntete viel Beifall von der feiernden Menge in Wan.
