Namen von vier Gefallenen veröffentlicht

Die HPG haben die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht. Avşîn Serdem, Agît Botan, Rûbar Amed und Gîvara Kurdan sind im August 2019 bei Bombardierungen in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht. Avşîn Serdem, Agît Botan, Rûbar Amed und Gîvara Kurdan sind im August 2019 bei Bombardierungen in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen.

                                 

Codename: Avşîn Serdem
Vor- und Nachname: Emine Akdoğan
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Kamer – Halil
Todestag und -ort: 24. August 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Agît Botan
Vor- und Nachname: Ömer Karanfil
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Suphiye – Aydın
Todestag und -ort: 24. August 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Rûbar Amed
Vor- und Nachname: Mehmet Can Talay
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: İnci – Mahmut
Todestag und -ort: 9. August 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Gîvara Kurdan
Vor- und Nachname: Hewbeş Omer
Geburtsort: Pêncewîn
Namen von Mutter und Vater: Azîme Omer – Omer Mecîd
Todestag und -ort: 9. August 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

Avşîn Serdem

Avşîn Serdem ist nach HPG-Angaben in Şirnex-Elkê geboren. Aus ihrem familiären Umfeld haben sich zahlreiche Menschen der kurdischen Befreiungsbewegung angeschlossen, mehrere von ihnen sind gefallen. Dadurch entstand eine unzertrennliche Verbindung zur PKK. Avşîn interessierte sich auch aufgrund der von der PKK angestoßenen gesellschaftlichen Veränderungen und insbesondere der Befreiungsperspektive für Frauen für den Kampf und beteiligte sich als Studentin auf führender Ebene an der Jugendarbeit. 2016 schloss sie sich der Guerilla an. Die Berge waren ihr nicht fremd und sie gewöhnte sich schnell an das Guerillaleben. Sie setzte sich intensiv mit der Frauenbefreiungsideologie auseinander und ließ andere an ihren Erkenntnissen teilhaben. Die HPG beschreiben sie als bescheidene und einsatzbereite Persönlichkeit, die sich zu einer führenden Revolutionärin entwickelte.

 

Agît Botan

Agît Botan ist in Sêrt zur Welt gekommen, seine Familie musste aufgrund der staatlichen Unterdrückung aus Kurdistan in eine türkische Großstadt umziehen. Auch dort blieb er der kurdischen Kultur verbunden und erkannte, dass die türkische Staatspolitik auf einen Genozid am kurdischen Volk abzielt. Er schloss sich der Guerilla an und erlernte die Grundsätze und Regeln des modernen Guerillakampfes, wobei er großen Wert auf den genossenschaftlichen Umgang miteinander legte. „Mit seiner bescheidenen und opferbereiten Haltung gelang es ihm, zu einem beispielhaften Militanten der Apocu zu werden“, schreiben die HPG.

Rûbar Amed

Rûbar Amed stammte aus dem Bezirk Erxenî in Amed und wuchs in einem patriotischen Umfeld auf. Er erlebte die Unterdrückung durch den türkischen Staat und entwickelte große Wut gegen den Feind. Während seines Studiums kam es zu dem Massaker von Roboskî und weiteren Angriffen auf das kurdische Volk. Unter dem Eindruck dieser Geschehnisse ging er in die Berge und schloss sich der Spezialeinheit Hêzên Taybet an. Die HPG schreiben über ihn: „Er war ein opferbereiter Militanter voller Liebe zu seinen Weggefährt:innen und Verbundenheit zu Rêber Apo“ [Abdullah Öcalan].

 

Gîvara Kurdan

Gîvara Kurdan ist in einem Dorf in der südkurdischen Region Pêncewîn geboren und in einer Familie mit widerständigen Traditionen und Werten aufgewachsen. Nach HPG-Angaben suchte er seit seiner Kindheit nach Freiheit und interessierte sich für die Kämpfe in den vier Teilen Kurdistans. Als Jugendlicher sympathisierte er mit der PKK und wurde in verschiedenen Arbeitsbereichen in Südkurdistan aktiv. 2018 ging er in die Berge und erlernte den Guerillakampf. Er absolvierte eine militärische und ideologische Ausbildung und beschäftigte sich mit den Grundsätzen einer ethisch-politischen Gesellschaft. Die HPG beschreiben Gîvara Kurdan als Vorbild für die Einheit des kurdischen Volkes.

 

Angesichts des Verlusts der vier Kämpfer:innen sprechen die HPG den Angehörigen und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, dass die Gefallenen im Kampf weiterleben.