Namen von Heftanîn-Gefallenen veröffentlicht

Die HPG haben die Identität von vier Gefallenen veröffentlicht, die im Juli vergangenen Jahres im Widerstand von Heftanîn ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte hat die Identität von vier Gefallenen veröffentlicht. Brûsk Welat, Bêrîtan Cûdî, Hêjar Dilbirîn und Serhad Badikî sind am 19. Juli 2020 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Şeşdara im Guerillagebiet Heftanîn ums Leben gekommen.

                                  

Codename: Brûsk Welat
Vor- und Nachname: Feyzullah Cengiz
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Zeliha – Mehmet
Todestag und -ort: 19. Juli 2020 / Heftanîn

 

Codename: Bêrîtan Cûdî
Vor- und Nachname: Bişeng Benlik
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Kerime – Mehmet
Todestag und -ort: 19. Juli 2020 / Heftanîn

 

Codename: Hêjar Dilbirîn
Vor- und Nachname: Elif Rojda Aydın
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Fatma – İrfan
Todestag und -ort: 19. Juli 2020 / Heftanîn

 

Codename: Serhad Badikî
Vor- und Nachname: Muhammed Kavşut
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Saime – Cafer
Todestag und -ort: 19. Juli 2020 / Heftanîn

Zu den Gefallenen teilen die HPG mit, dass Brûsk Welat in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) zur Welt gekommen und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen ist. Obwohl er später in eine türkische Stadt umziehen musste, konnte er seine kurdische Identität bewahren. Er wurde in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und betätigte sich danach als Milizionär im Befreiungskampf. 2012 schloss er sich der Guerilla an und erfüllte sich damit nach eigenen Angaben einen Kindheitstraum. Bei der Guerilla setzte er sich intensiv mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinander und baute genossenschaftliche Beziehungen zu seinen Weggefährt*innen auf, die von einem unerschütterlichen Vertrauen geprägt waren. In der Praxis erwies er sich als ein Militanter, der seine Aufgaben ohne Zögern erfüllte und Verantwortung übernahm, schreiben die HPG. In seiner Wut auf den Feind schlug er sich selbst immer für den Einsatz in den heftigsten Kampfgebieten vor und nahm mit großem Enthusiasmus am Krieg in Heftanîn teil.

Bêrîtan Cûdî kam in einer den kurdischen Werten verbundenen Familie zur Welt. Weil das Dorf Zivingok an den Ausläufern des Gabar in der Region Botan vom türkischen Staat niedergebrannt wurde, musste ihre Familie in die Provinzhauptstadt Şirnex (Şırnak) ziehen. Bêrîtan Cûdî wuchs trotzdem in der patriotischen Widerstandstradition der Bevölkerung von Zivingok auf und erlebte in ihrer Schulzeit große Widersprüche mit dem türkischen Bildungssystem, in dem die kurdischen Kinder assimiliert werden sollten. Ihre Widersprüche wurden noch größer, als sie sich mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinandersetzte. So ging sie schließlich zur Guerilla in Botan und entwickelte sich schnell weiter. Sie nahm an Fortbildungen teil und wurde zu einer professionellen Guerillakämpferin der YJA-Star. Außer in Botan kämpfte sie im Zagros-Gebirge und schließlich im Widerstand gegen die türkische Invasion in Heftanîn.

Hêjar Dilbirîn ist als Kind einer patriotischen Familie in Mûş geboren und hat sich aus dem Verantwortungsgefühl heraus, das sie gegenüber ihrem Land und Volk empfand, sehr jung der Befreiungsbewegung angeschlossen. Angesichts der faschistischen Realität des türkischen Staates sah sie sich zu radikaleren Schritten gezwungen und ging zur Guerilla. In den Bergen entwickelte sie sich unentwegt weiter und setzte sich mit der Frauenbefreiungsideologie auseinander. Sie übernahm Aufgaben in verschiedenen Bereichen, die sie als Kämpferin der YJA-Star mit großer Sorgfalt erfolgreich ausführte. 2014 ging sie nach Şengal, um das ezidische Volk gegen den IS-Genozid zu verteidigen. Zuletzt kämpfte sie in Heftanîn.

Serhad Badikî kam in einer patriotischen Familie in Mûş zur Welt. Als Jugendlicher musste er aufgrund der türkischen Vertreibungspolitik mit seiner Familie in eine türkische Stadt ziehen. Er erlebte den Vernichtungsfeldzug des türkischen Staates gegen das kurdische Volk am eigenen Leib und engagierte sich in der Jugendbewegung. Er übernahm jahrelang wichtige Aufgaben in der Bildungsarbeit und der Organisierung kurdischer Jugendlicher und ging schließlich zur Guerilla. Die HPG beschreiben ihn als fleißigen und opferbereiten Militanten, der eine Quelle der Moral für seine Weggefährt*innen war. Auch im Kampf um Heftanîn zeigte er großen Einsatz.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus und erklären, die Träume der Gefallenen zu erfüllen und ihren Kampf weiterzuführen.