Nächtliche Detonationen in Gever
In Gever haben sich in der vergangenen Nacht heftige Detonationen in der Umgebung von Polizeistationen ereignet. Danach waren lange Zeit Schüsse zu hören.
In Gever haben sich in der vergangenen Nacht heftige Detonationen in der Umgebung von Polizeistationen ereignet. Danach waren lange Zeit Schüsse zu hören.
In der vergangenen Nacht haben sich massive Explosionen in Gever (tr. Yüksekova) ereignet. Nach vorliegenden Informationen kam es um zwischen 2.30 und 3 Uhr zu drei gesonderten Detonationen in der Nähe von Polizeistationen im Stadtteil Kışla und auf dem Şahin-Hügel. Zeitgleich wurden von verschiedenen Standorten aus Feuerwerkskörper auf das Polizeizentrum auf dem Şahin-Hügel abgefeuert. Danach waren lange Zeit Schüsse in dem Gebiet zu hören.
Anschließend angerückte Polizeieinheiten sollen willkürlich in die Umgebung geschossen haben. Die Bewegungen der „Sicherheitskräfte“ in der Kreisstadt dauern demnach weiterhin an.
Gever liegt im Südosten des türkischen Staatsgebiets in der Provinz Colemêrg (Hakkari), die Bevölkerung wird systematisch von Militär und Polizei terrorisiert. Ende Juni haben Soldaten im Zuge einer Militäroperation mehrere Dörfer in der Region überfallen und die Bewohner:innen misshandelt. Mindestens zwanzig Personen wurden nach der Tortur in das Operationsgebiet verschleppt, unter ihnen auch vier Hirten mit iranischer Staatsbürgerschaft, mehrere ältere Frauen und ein achtjähriges Kind. Offenbar sollten sie als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht werden. Insbesondere gegen Grenzdörfer wird ein Konzept von Repression, Operationen und Verhaftungen praktiziert. Mit diesen Angriffen wird versucht, die Dörfer zu entvölkern und die Region zu einer Pufferzone zu machen.