Mutmaßlicher US-Angriff bei Kerkûk mit fünf Toten

Bei einem den USA zugeschriebenen Luftangriff nahe Kerkûk sind fünf pro-iranische Söldner getötet worden. Der Angriff galt dem Konvoi einer Gruppe aus dem schiitischen Milizenverband Hashd al-Shaabi.

Bei einem den USA zugeschriebenen Luftangriff im südlichen Kurdistan sind am Sonntag mindestens fünf pro-iranische Söldner getötet worden. Der Angriff im Ort Dibis nordwestlich von Kerkûk habe dem Konvoi einer Gruppe gegolten, die Teil der von Teheran unterstützten „Volksmobilisierungseinheiten“ (Hashd al-Shaabi) im Irak sind, verlautete aus irakischen Geheimdienstkreisen.

Ein US-Militärbeamter bestätigte gegenüber Reuters, bei dem Luftangriff habe es sich um einen Präzisionsschlag zur Selbstverteidigung gehandelt. Dieser war demnach eine Reaktion auf einen versuchten Raketenangriff gegen US-Kräfte in der Region. Die pro-iranischen schiitischen Milizen der Koalition „Islamischer Widerstand im Irak“ bestätigten ihrerseits in einer Erklärung die Tötung von fünf Hashd-Al-Shaabi-Söldnern durch einen US-Angriff. Die Gruppierung kündigte zudem Vergeltungsmaßnahmen gegen amerikanische Truppen an.

Früher am Tag kam es in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu einem Raketenangriff auf ein vom US-Militär und Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition genutztes Flugfeld. Nennenswerter Sachschaden durch die Attacke auf den Flugplatz bei Rimêlan soll nicht entstanden sein, auch wurde niemand verletzt, hieß es. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch dieser Angriff von Iran-treuen Milizen verübt wurde.

Das Pentagon zählt seit Mitte Oktober mehr als siebzig Angriffe pro-iranischer Gruppierungen auf US-Militär sowie Koalitionskräfte im Irak und in Syrien. Teilweise wurden diese Attacken mit ballistischen Kurzstreckenraketen durchgeführt. In beiden Ländern reagierten amerikanische Truppen mehrfach mit Gegenangriffen.