Mizgîn Amed: Die Gefangenen sind die Quelle unserer Kraft

Die Kämpferin der Frauenguerilla YJA Star, Mizgîn Amed, spricht über die Bedeutung des Gefangenenwiderstands und sagt, dieser Widerstand stelle eine Kraftquelle für die Guerilla dar.

Tausende politische Gefangene haben sich seit dem 27. November 2020 am Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalans und ein Ende der zerstörerischen Haftbedingungen beteiligt. Bisher wurde der Hungerstreik gruppenweise im Wechsel für jeweils fünf Tage durchgeführt. Ab dem 14. Juli soll der Hungerstreik jeweils für 15 Tage übernommen werden.

Der Gefängniswiderstand ist Ausdruck einer antifaschistischen Haltung“

Gegenüber ANF hat sich Mizgîn Amed, Kämpferin der Frauenguerilla YJA Star, zur Bedeutung des Gefängniswiderstands für den Kampf der Guerilla geäußert: „Der Widerstand unserer Genossinnen und Genossen im Gefängnis gibt uns große Kraft und Moral. Wir sind wie Glieder einer Kette miteinander verbunden und wirken gegenseitig auf uns ein. Deshalb fühlen wir uns auch gegenseitig. Unsere Liebe zueinander hält uns auf den Beinen. Angesichts der unethischen und der unmenschlichen Praktiken des türkischen Staates ist die Haltung und der Widerstand unserer Freundinnen und Freunde im Gefängnis vor allem auch ein Ausdruck einer antifaschistischen Haltung. Seit den 1980er Jahren gibt es diesen Widerstand in Gefängnissen. In diesem Widerstand lebt die mutige Tradition des 14. Juli fort, er ist Ausdruck des Lebens mit Rêber Apo [Abdullah Öcalan].“


Der 14. Juli ist einer der bedeutendsten Jahrestage des kurdischen Widerstands. An diesem Tag im Jahr 1982 begannen im Gefängnis von Diyarbakır – der „Hölle von Amed” – inhaftierte Gründungsmitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aus Protest gegen die unmenschlichen Bedingungen in dem Militärgefängnis ein Todesfasten. Das Todesfasten, während dem Kemal Pir, Mehmet Hayri Durmuş, Ali Çiçek und Akif Yılmaz starben, stellt einen wichtigen Zündfunken für die kurdische Revolution dar.

Unsere Einheit kennt keine Grenzen“

Mizgîn Amed fährt fort: „Der Widerstand der Gefangenen gibt uns große Kraft. Wir sind vielleicht nicht physisch zusammen, aber wir fühlen einander und wir leben im selben Geiste. Heute findet der Hungerstreik der Gefangenen für die Freiheit von Reber Apo und der Kampf um die Existenz des kurdischen Volkes statt. Niemand kann mehr den Willen des kurdischen Volkes brechen, er lässt sich nicht unterwerfen. Es ist Zeit für Freiheit.

Wieder steht unser patriotisches Volk auf und unterstützt diesen Widerstand mit seinen Aktionen. Als Guerilla in den Bergen Kurdistans feiern wir auch den Widerstand der Gefangenen und unseres Volkes für die Freiheit und senden unsere Grüße."