Minderjährige bei „Antiterror-Operation“ in Nisêbîn festgenommen

Bei Hausstürmungen in der nordkurdischen Kreisstadt Nisêbîn ist eine bislang unbekannte Anzahl an Personen am Sonntagfrüh festgenommen worden. Unter den Betroffenen sind mindestens vier Minderjährige im Alter zwischen 13 und 17 Jahren.

Bei Hausstürmungen in Nisêbîn in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn sind am Sonntag mehrere Personen festgenommen worden, darunter auch Minderjährige. Die Festnahmen erfolgten auf Betreiben der Oberstaatsanwaltschaft, die Hintergründe des Ermittlungsverfahrens sind unklar. Die genaue Anzahl der Betroffenen ist ebenfalls nicht bekannt.

Gestürmt wurden insgesamt zwölf Häuser beziehungsweise Wohnungen im Viertel Firat. Neben Antiterroreinheiten waren auch Spezialeinheiten des Dezernats für Sondereinsätze der türkischen Polizei (PÖH) an den Razzien beteiligt. Bislang sind die Identitäten von fünf Personen bekannt, die festgenommen wurden: ein Neunzehnjähriger sowie vier Minderjährige im Alter zwischen dreizehn und siebzehn Jahren. Letztere Person erlitt vor anderthalb Wochen einen schweren Verkehrsunfall. Die Fäden der Operationswunden seien noch nicht gezogen worden, Hinweise zum derzeitigen Gesundheitszustand liegen nicht vor.

Die Festgenommen werden seit den frühen Morgenstunden in der Antiterrorzentrale des Polizeipräsidiums in Mêrdîn festgehalten. Wann eine Überstellung aus der Polizeihaft an das Gericht erfolgen soll, darüber äußerten sich die Behörden bisher nicht.