Mauerbau in Amed

Die nordkurdische Großstadt Amed soll durch eine zehn Kilometer lange Mauer entlang der Eisenbahnschienen zweigeteilt werden. Das Projekt war nach heftigen Protesten im September gestoppt worden, jetzt wird die Mauer weitergebaut.

Durch die kurdische Großstadt Amed (türk. Diyarbakir) wird entlang der Eisenbahnschienen eine zehn Kilometer lange Mauer gebaut. Die Stadt wird dadurch zweigeteilt. Die offizielle Begründung sind die häufigen Verkehrsunfälle entlang der Schienen.

Mit dem Mauerbau ist bereits im August begonnen worden, die Bauarbeiten wurden jedoch aufgrund heftiger Proteste gestoppt. Jetzt wird das Projekt fortgesetzt. Im Bezirk Payas (Kayapınar) wird die fünfzig Zentimeter hohe Betonmauer rechts und links der Schienentrasse auf einer Länge von hundert Metern durch ein Eisengitter erhöht.

Die über drei Meter hohe Mauer soll die Stadt von Nordwesten nach Südosten auf einer Länge von zehn Kilometern teilen. Nach den Protesten gegen die Teilung der Stadt war das Projekt im September vorläufig gestoppt worden. Nach Angaben der staatlichen Behörde für Schienenverkehr sollen 16 Übergänge für Fußgänger und Autos eingerichtet werden. Der Behauptung, dass die Maßnahme der Verkehrssicherheit dient, hatten zivilgesellschaftliche Einrichtungen in Amed widersprochen und vor einem Schlag gegen das sozioökonomische und kulturelle Leben gewarnt.